Fremdgehen Fremdgehen: Abenteuer ohne den Stammpartner
Halle/MZ. - Agathe etwa musste erst 62 Jahre alt werden, ehe sie ihrer Familie die Wahrheit gestand. Ihre Tochter Clea hatte gerade ein Baby bekommen, das aber war schwarz. Aufgeregt reagierte der Vater, verwirrt die Mutter. Sie habe niemals einen anderen gehabt, beteuerte sie hilflos angesichts der sichtbaren Tatsachen. Agathe musste dann reinen Tisch machen - und eine Affäre gestehen, die sie Jahrzehnte zuvor mit einem US-Soldaten gehabt hatte. Clea war das Kind dieser Beziehung, der Mann, den sie für ihren Vater gehalten hatte, war selbst nur durch eine Laune der Genetik getäuscht worden: Clea war, trotz eines Vaters mit afrikanischen Wurzeln, ein strahlend weißes Kind geworden.
Es sind solche verrückten, aber durchweg verbürgten Geschichten, die 33 Frauen aller Altersgruppen im Band "Seitensprünge" (Schwarzkopf & Schwarzkopf) erzählen, den Mia Ming aus authentischen Berichten zusammengestellt hat. Es geht um Sex, es geht um zerstörtes Vertrauen, um abgefangene SMS und immer wieder auch um Missverständnisse, die zerstörerische Folgen zeitigen. Die Autorin, bekannt geworden mit ihrem tabulosen Buch "Schlechter Sex", lässt die Frauen reden und vertraut darauf, dass das Leben immer noch die besten Pointen schreibt. Marion etwa, 32 und abenteuerlustig, nutzt einen Auslandsaufenthalt ihres Freundes, um ganz strategisch fremdzugehen. Der Auserwählte redet dann den ganzen Abend von seiner Mutter.