Franckeschen Stiftungen und Dänemark Franckeschen Stiftungen und Dänemark: Stadtsingechor aus Halle fährt nach Kopenhagen
Halle/MZ. - Über die dänische Königin Margarethe II. wird gegenwärtig im Stadtsingechor Halle viel geredet. Und immer wenn sie Gesprächsthema ist, gibt es leuchtende Augen und mit Stolz erfüllte Blicke. Die Jungen begeben sich am Sonntag auf eine Chorreise nach Dänemark. Höhepunkt der Reise wird das Singen bei einem Festgottesdienst im Dom zu Kopenhagen am kommenden Dienstag sein, an dem auch die Königin teilnehmen wird.
Dieser Festgottesdienst hat etwas mit den Beziehungen zwischen den Franckeschen Stiftungen und Dänemark zu tun: Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wollte der dänische König Friedrich IV in der Handelskolonie Tranquebar an der Südostküste Indiens eine protestantische Mission aufbauen. Diese Aufgabe übernahmen zwei Schüler August Hermann Franckes: Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plütschau. Ende November 1705 starteten sie. Im Sommer 1706 trafen sie nach abenteuerlicher Reise in Indien ein. "Die Beziehung zu Dänemark wird in den Stiftungen sehr gepflegt", erläutert Chorleiter Gothart Stier. Der Ankunft der Missionare soll im nächsten Jahr in den Stiftungen gedacht werden. "Doch der Start der Mission wird jetzt in Kopenhagen mit einem Festakt bedacht", erzählt Christian Giehler. Der einstige Sänger im Stadtsingechor knüpfte die Verbindungen nach Dänemark, unbeschadet der Querelen um die Nachfolge des derzeitigen Chorleiters. Gotthold Schwarz von den Leipziger Thomanern hat der Stadt Halle einen Korb gegeben.
"Wir sind sehr stolz, an den Feierlichkeiten teilnehmen zu dürfen", betont Stier. Der Chor, der in den Franckeschen Stiftungen beheimatet ist, hat ein besonderes Programm einstudiert. So singt er ein Lied von Nils W. Gade, eines dänischen Komponisten, der in Leipzig studiert hatte. Claudia Crodel