Förderung Förderung: Mehr Bewerbungen um Künstler-Stipendien

Halle (Saale)/dpa. - Bei den Künstlern in Sachsen-Anhalt wächst dasInteresse an Stipendien. Bei der Kunststiftung Sachsen-Anhalt gehenlaut Stiftungsdirektorin Manon Bursian je Antragsrunde für diehalbjährigen Arbeitsstipendium rund 50 Anträge und für die nationalenund internationalen Aufenthaltsstipendien rund 30 Bewerbungen proStipendium ein. Zu Beginn der Stiftungsarbeit vor sechs Jahren habedie Zahl im einstelligen Bereich gelegen. Bursian führt den Anstiegdarauf zurück, dass die Stiftung bekannter geworden ist und besondersder internationale Austausch Künstler in ihrer weiteren Entwicklungfördert.
Auch das Land Sachsen-Anhalt, das ebenfalls Künstler mitStipendien fördert, verzeichnet wachsende Bewerberzahlen. Verdoppelthat sich etwa das Interesse an einem Aufenthalt im KünstlerhausSalzwedel, für das jährlich vier Plätze vergeben werden. Während sichzwischen 2007 und 2010 jeweils 33 bis 52 Künstler bewarben, sind esim diesem Jahr 98 gewesen. Das teilte das Landesverwaltungsamt aufdpa-Anfrage mit.
Die Stipendien von monatlich 1000 Euro, die das Land vergibt, sindan die Arbeit an einem bestimmten Projekt gebunden. Gefördert wirdvor allem der künstlerische Nachwuchs aus den Bereichen BildendeKunst, Literatur und Musik. Bei den freien Stipendien des Landesschwanken die Bewerberzahlen auf niedrigem Niveau. Für dieses Jahrbewarben sich 12 Künstler, vier erhielten ein Stipendium, 2010 kamauf fünf Bewerbungen eine Bewilligung, 2008 erhielt von zwölfInteressenten jeder zweite eine Zusage.
Bei der Kunststiftung können sich Künstler aus allen Bereichen vonLiteratur über Film bis zu bildender und angewandter Kunst zweimal imJahr um halbjährige Stipendien bewerben. Die bringen ihnen 6000 Euro.«Wir verlängern die Förderung auch oft», sagte Bursian derNachrichtenagentur dpa. Die Stiftung vergebe etwa 30Arbeitsstipendien pro Jahr.
«Den größten Erfolg gemessen an den Bewerberzahlen haben wir mitden internationalen Arbeitsstipendien», sagte Bursian. Die Stiftungschicke Künstler nicht nur nach New York und Tokio, sondern auch nachIstanbul, Armenien und Shanghai. «Wir wollen damit das Kunstprofilvon Künstlern aus Sachsen-Anhalt im Ausland vorstellen.» Sie solltenauf diese Weise bekannter werden. Regelmäßig gebe es aber auch vieleBewerbungen für einmonatige Aufenthalte in der KünstlerkolonieAhrenshoop an der Ostsee.