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Fink: Der TripHopper greift wieder zur Gitarre

25.10.2007, 09:02

Hamburg/dpa. - In den 90er Jahren machte sich Finian Greenhall, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Fink, einen Namen in der TripHop-Szene im Unfeld des Labels Ninja Tunes. Inzwischen hat der Künstler seine musikalische Richtung verändert und zur Gitarre gegriffen. Mit "Distance & Time" präsentiert Fink sein zweites Songwriter-Album.

Wenn sich etablierte Künstler ganz und gar neu erfinden, geht das nicht immer gut. Fink aus Bristol verkörpert allerdings eine der positiven Ausnahmen. Als TripHop-Produzent versorgte der Musiker in den 90er Jahren die Clubszene mit Tunes und war zudem ein gefragter DJ. Im vergangenen Jahr überraschte Fink dann jedoch mit ganz anderen Tönen: Er legte mit "Biscuits For Breakfast" sein Debüt-Album als Songwriter vor: Eine hübsche Akustik-Folk-Platte, auf der Fink als Sänger und Gitarrist zu hören war.

Jetzt ist das zweite Album dieser Machart erschienen. Wieder hat sich Fink seine Gitarre geschnappt und eine Reihe simpler, aber dennoch packender Songs geschrieben. Auf dem Album stehen Finks Gitarrenspiel, zumeist ein sanftes Picking, und seine Stimme im Mittelpunkt. Begleitet werden die Songs von einem dezenten Schlagzeug, einfachen Bassläufen und zurückhaltenden Synthie-Klängen.

Während viele aktuelle Folk-Künstler sich besonders um eine Nähe zum traditionellen Sound bemühen, scheint es Fink eher um Originalität als um Authentizität zu gehen. Sein Sound klingt zeitgemäß, modern, frisch und zudem gegenüber anderen Musikrichtungen als klassischem Folk offen. Als Sänger begibt sich Fink auf "Distance & Time" in Grenzbereiche zum Soul. Als Gitarrist erinnert er in einigen Momenten an den schwedischen Singer/Songwriter José Gonzáles, der unlängst wieder mit einer Platte voller geschmackvoller und unaufgeregter Songs begeisterte.

Die Klangfarbe des neuen Fink-Albums ist schummrig bis dunkel. Die Geschichten, die Fink in seinen Songs zum Besten gibt, erzählen von gebrochenen Herzen, einsamen Momenten, Sehnsüchten und Zweifeln. Fink bearbeitet als Texter das klassischen Themen-Repertoire des Blues und als Musiker die Möglichkeiten des modernen Folk-Songs. Beides gelingt ihm auf eine stilsichere und niemals zu dick aufgetragene Art, die in erster Linie herzlich und sympathisch klingt.

www.ninjatune.net

www.ninjatune.net/fink

www.myspace.com/finkmusic