Film Film: Promis lieben «Wickie»

MÜNCHEN/DPA. - DieJung-Schauspielerinnen Nora Tschirner, Karoline Herfurth und HannahHerzsprung, Torwart-Star Jens Lehmann mit Familie und sogar Joachim«Blacky» Fuchsberger kamen zum Familienfilm-Gucken.
Die echten Stars des Abends waren im Gewimmel aber erst einmal garnicht zu erkennen. Der gerade mal elf Jahre alte «Wickie»-DarstellerJonas Hämmerle und seine nochmals einen halben Kopf kleinereFilmpartnerin Mercedes Jadea Diaz (Ylvi) wurden von den Fans schongeliebt, bevor die überhaupt den Film gesehen hatten. Furchtlosbeantworteten sie die Reporterfragen vor laufender Kamera und gabenganz professionell Autogramme.
«Klar habe ich früher selber Wickie geguckt», erzählte FußballerJens Lehmann. Wigald Boning und Comedian Michael Mittermeiergestanden ebenfalls ihre Begeisterung für die Zeichentrickserie ausden 1970er Jahren. Vielleicht kamen auch deshalb so viele vorbei,weil vom Erwachsenen bis zum Kind jeder schon mal von dem kleinenWikinger und seinen Abenteuern gehört hat. «Wenn man mir das vor 35Jahren erzählt hätte, dass ich diesen Film mache, dann wäre icheinfach umgefallen», sagte Herbig.
Manchen war «Wickie» sogar ein Vorbild. «Ich war mit zehnJahren auch nur einen Meter zehn groß, war blond und hatte so einenTopfschnitt. Ich habe das regelmäßig gesehen und mir gewünscht, dassich irgendwann, eines Tages, so sein kann wie Wickie dort.» Fürseinen Komödianten-Kollege Mittermeier war «Wickie» immer der «kleineStreber». Er mochte es lieber härter: «Der schreckliche Sven wareinfach der Coolste. Die andere waren ja alles Loser. Die haben janur gewonnen, weil ein kleiner Junge sich an der Nase gekratzt hat.»
Aber auch die jüngste Generation kennt die Zeichentrickserie noch.Hauptdarsteller Hämmerle zum Beispiel: «Die Filme fand ich totallustig. Der Junge kann den Erwachsenen sagen, wie es richtig ist undwie man es am besten macht - das fand ich witzig, die Idee.»
Bei so hohen Erwartungen latete die Frage natürlich: Hat es«Bully» geschafft, die kultige Zeichentrickserie mit echten Menschengebührend umzusetzen? «Einen Film ins Kino zu bringen, ist so einbisschen wie eine Geburt, so muss sich das anfühlen», sagte Herbig.«Wenn man dann rauskommt, sollen die Leute natürlich sagen: "Oh istdas schön", und nicht "Oh ist das hässlich"». Vom Premierenpublikumjedenfalls gab es schon mal Applaus. Ab 9. September können sich dannKinder und erwachsene «Bully»-Fans selber ein Bild machen.
Für ein paar der Gäste auf dem Roten Teppich war der Abend gleicheine Premiere im doppelten Sinn. Mehrere der «starken Männer» hattensich ihre Rollen bei einer Casting-Show erkämpft, die Herbig eigensfür den Film auf dem Sender ProSieben gemacht hatte. «Wow, das istschon wirklich aufregend», sagte Gewinner Jörg Moukaddam, der im Filmden tölpeligen, aber liebenswerten Wikinger Faxe spielt. «Das warimmer eine meiner Lieblingsfiguren», berichtete Torwart Lehmann.
Allerdings musste man schon ganz genau hinschauen, um dieSchauspieler in Anzug oder Abendkleid zu erkennen. Denn mit Bärten,langen Haaren und jeder Menge Matsch versehen sieht sich mancherim Film gar nicht mehr ähnlich. Christoph Maria Herbst ist DankSchnurrbart und Wikinger-Helm kaum zu erkennen. Herbert Feuersteinträgt zumindest eine seiner Charakter-Brillen, wenn auch aus Hornzusammengezimmert. Die Maske vollbrachte wahre Wandlungs-Wunder. Ambayerischen Walchensee wurde für «Wickie» dann noch eigens einkomplettes Wikinger-Dorf nachgebaut. Da musste selbst «Bully», derMacher von «Der Schuh des Manitu», zugeben: «Diese Ausstattung hierwar das größte, was ich bisher gesehen habe.»