Film-Portal kino.to Film-Portal kino.to: Betreiber sollen hinter weiteren Portalen stecken
Hamburg/dapd. - «Der Spiegel» berichtet, nach Erkenntnissen der DresdnerGeneralstaatsanwaltschaft stecke die Gruppe um den mutmaßlichenGründer und Chef Dirk B. auch hinter den Internetseiten movie2k.tound neu.to. Sie habe zudem diverse sogenannte Filehoster betrieben,auf denen die Dateien vorgehalten würden. Die Ermittler werfen denBeschuldigten dem Bericht zufolge vor, sie hätten die «dauerhafteund umfassende Schädigung der Film- und Fernsehwirtschaft»angestrebt und «die öffentliche Ordnung nachhaltig gefährdet».
Am 8. Juni hatte die Polizei über 20 Wohnungen, Geschäftsräumeund Rechenzentren durchsucht. Gegen die Betreiber der Webseitekino.to und ihre Helfer wird wegen Verdachts der Bildung einerkriminellen Vereinigung zur gewerbsmäßigen Begehung vonUrheberrechtsverletzungen in über einer Million Fällen ermittelt.
Der Hauptbeschuldigte Dirk B. ist laut «Spiegel» bereitseinschlägig vorbestraft. Im Juni 2004 hatte das Amtsgericht Leipzigdemnach den gelernter Bodenleger zu 3.900 Euro Geldstrafeverurteilt, weil er auf seiner damaligen Seite saugstube mindestens15 Hollywood- Filme illegal zum Download vorgehalten hatte.
Zwtl: Gegen Nutzer wird nicht vorgegangen
Bei kino.to seien zuletzt mehr als eine Million Links auf«geschützte Filmwerke aus Film und Fernsehen» im Angebot gewesen,monatlich seien etwa 131.000 hinzugekommen, berichtet das Magazinunter Berufung auf die Ermittlungen. Nach Erkenntnissen derGeneralstaatsanwaltschaft Dresden seien die Beschuldigten gemeinsamauf jährliche Einnahmen im zweistelligen Millionenbereich gekommen.Allein Dirk B. und seine 28-jährige Ehefrau sollen einen Anteil immindestens einstelligen Millionenbereich erhalten haben.
Der Geschäftsführer der Gesellschaft zur Verfolgung vonUrheberrechtsverletzungen (GVU), Matthias Leonardy, hält zwar dieNutzung von urheberrechtlich geschützten Streaming-Inhalten fürillegal, will die Besucher von kino.to aber nicht juristischverfolgen: «Von unserer Seite aus werden wir keine rechtlichenSchritte gegen einzelne Nutzer einleiten», zitiert der «Spiegel»ihn.