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Film Film: Leni Riefenstahl feiert 100. Geburtstag

23.08.2002, 09:09
Siegfried und Roy (l.) im Hotel Elisabeth in
Siegfried und Roy (l.) im Hotel Elisabeth in dpa

Feldafing/dpa. - Die Schauspielerin UschiGlas schenkte ihr 100 Rosen, auf dem Gabentisch sammelten sichGeschenke, Blumensträuße und Champagner. Das Menü bot geräuchertenFisch aus dem Starnberger See, Entenessenz mit Trüffelklößchen,bayerischen Tafelspitz und Rote Grütze.

Riefenstahl, die heute am Starnberger See nahe München lebt, istwegen einiger Filme in der NS-Zeit umstritten. Kritiker bewertenihren Olympiafilm über die Olympischen Spiele 1936 und vor allem«Triumph des Willens» über den NSDAP-Parteitag von 1934 alsPropaganda, Riefenstahl selbst betrachtet sie ausschließlich alsDokumentarfilme.

An Riefenstahls 100. Geburtstag hatte die FrankfurterStaatsanwaltschaft bestätigt, ein Ermittlungsverfahren wegen desVerdachts der Volksverhetzung und der Verunglimpfung des AndenkensVerstorbener eingeleitet zu haben. Die Regisseurin hatte in einemInterview mit der «Frankfurter Rundschau» im April behauptet, siehabe «alle Zigeuner, die in (ihrem Film) «Tiefland» mitgewirkt haben,nach Kriegsende wiedergesehen. Keinem einzigen ist etwas passiert».Deswegen stellte der in Köln ansässige gemeinnützige Verein RomStrafanzeige. Nach dessen Angaben sind die meisten der vonRiefenstahl verpflichteten Sinti und Roma später in NS-Vernichtungslagern umgebracht worden oder an den Haftbedingungen zuGrunde gegangen. Riefenstahl hat inzwischen ihre Äußerungen bedauertund zurückgenommen, sie musste - unabhängig vom laufendenErmittlungsverfahren - eine Unterlassungserklärung abgeben.