Film Film: Jerry-Cotton-Darsteller ist gestorben

Woodland Hills/dpa. - Er spielte den FBI-Agenten in deutschen Filmen so überzeugend,dass er oft mit ihm gleichgesetzt wurde. Unter eingefleischtenCotton-Fans genießen die zwischen 1965 und 1968 gedrehten Filme mitNader heute Kult-Status. Allerdings blieb diese Begeisterung aufDeutschland beschränkt.
Begonnen hatte die Karriere von George Nader Anfang der 50er Jahrein Hollywood. Mit dem Science-Fiction «Robot Monster» von 1953, indem der Regisseur Phil Tucker mit 3-D-Bildern experimentierte,erlangte er erste Bekanntheit. Anschließend spielte er in zahlreichenSpielfilmen meist die Rolle des gut aussehenden Draufgängers, so auchan der Seite von Toni Curtis 1955 in «Seine letzte Chance». Imgleichen Jahr gewann er die Golden Globe Trophäe als«Vielversprechender Filmneuling». Zuletzt war Nader 1973 in demScience-Fiction-Streifen «Beyond Atlantis» auf der Leinwand zu sehen.
Ein Autounfall, von dem er ein ständiges Augenleiden davontrug,zwang Nader Mitte der 70er die Schauspielerei aufzugeben. Seine Augenkonnten das grelle Filmlicht nicht mehr ertragen. Er wechselteerfolgreich den Beruf und begann Bücher zu schreiben. 1978veröffentlichte er den Science-Fiction-Roman «Chrome». Anders alssein bester Freund Rock Hudson schaffte Nader es nie, einer der ganzgroßen Stars in Hollywood zu werden.
Hollywoodinsider führen das unter anderem auf sein «Coming-Out»als Homosexueller zurück. Jahrzehntelang lebte der Schauspieler mitseinem Lebensgefährten Mark Miller zunächst in Kalifornien, dann aufder Hawaii-Insel Maui zusammen. Filmstar Hudson, der 1985 an Aidsstarb, soll seinem Freund ein großes Vermögen hinterlassen haben. Dieletzten Jahren verbrachte George Nader zurückgezogen im Nobelort PalmSprings in Kalifornien. Nur selten hatte er noch öffentlicheAuftritte wie im April 2000 bei einer Jerry-Cotton-Retrospektive inTitisee-Neustadt im Schwarzwald.