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Film Film: Aus Wolmirstedt in Willy Wonkas Reich

Von Ariane Steinbart 21.08.2005, 13:44

Magdeburg/MZ. - Augustus Glubsch spielt er da - eines der fünf Kinder, die eine goldene Eintrittskarte in die süße Fabrik von Willy Wonka erhalten und dort Abenteuer erleben.

Zur US-Premiere des Fantasystreifens konnte er aber leider nicht nach Hollywood kommen. "Ich musste absagen. Ich drehe doch gerade in Köln mit Veronica Ferres, Benno Führmann und Jessica Schwarz für die Verfilmung von Cornelia Funkes Kinderbuch ,Die wilden Hühner'. Da konnte ich nicht weg", sagt Philipp Wiegratz.

Der Junge ist bald mit der deutschen Schauspieler-Elite auf der Leinwand zu sehen. Zu Weihnachten läuft der Film "Es ist ein Elch entsprungen" an. Der Sachsen-Anhalter, der vor zwei Jahren von einer Hamburger Agentur im Zielitzer Holzhaus-Theater entdeckt wurde, ist dann neben Mario Adorf und Anja Kling zu erleben. "Die Schauspielerei macht mir richtig Spaß. Ich wollte das schon immer, jetzt kann ich mich ausleben."

Mutter Andrea und Vater Ronald Wiegratz unterstützen ihren Sohn dabei, "solange es ihm Spaß macht. Wenn es ihm zu viel wird, legen wir sofort eine Pause ein und schauen dann wie es weiter geht. Vorausgesetzt, seine Schulnoten stimmen. Aber am Set ist immer ein Lehrer."

"Philipp verpasst keinen Unterricht, das würde ich nicht erlauben", sagt die Mutter, die bei der englischen Premiere von "Charlie und die Schokoladenfabrik" in London Johnny Depp kennenlernen durfte: "Er ist freundlich, zurückhaltend und sehr symphatisch." Zugleich sah sie ihren Sohn zum allerersten Mal auf der Leinwand: "Ein komisches Gefühl. Ich bin sehr stolz auf ihn. Die Lust am Schokolade-Essen hat er nicht gespielt. Die ist echt."

Während der zehnwöchigen Dreharbeiten in Londoner Studios musste Philipp täglich mehrere Tafeln Schokolade genießen: "Vollmilch mit Karamell und mit Nüssen. Da gingen einige Kilos drauf. Aber ich schwimme gern, fahre viel Fahrrad und spiele im Garten." Dabei würden die Pfunde schmelzen.

So dick, wie er im Kinofilm zu sehen ist, sei er allerdings nie gewesen: "Ich trage da einen Anzug, der mit Eisen und Blei gefüllt ist, damit es ordentlich schwabbelt." Damit durfte Philipp auch ein Schokoladenbad nehmen. "Das war anstrengend - und kalt. Das haben wir erst im November gedreht und der Schokoladensee war nicht geheizt... Aber es hat Spaß gemacht."

Verlassen auf eine Zukunft in der Schauspielerei will sich Philipp jedoch nicht: "Ich mache das Abitur, dann studiere ich Betriebswirtschaft oder so. Wenn ich kein Schauspieler werde, dann Steuerberater wie Papa", sagt der Junge.