Festival für Neue Musik auf Diät Festival für Neue Musik auf Diät: Warum Sachsen-Anhalt "Impuls" braucht
Halle (Saale) - Wenn an diesem Donnerstag in der Magdeburger Staatskanzlei Kulturminister Rainer Robra und sein Staatssekretär Gunnar Schellenberger (beide CDU) ihre Förderschwerpunkte im Kulturbereich für das Jahr 2018 erläutern werden, wird ein Gedanke bestimmt vorkommen: Impulse braucht das Land. Man hört das öfter aus der Politik. Ob allerdings das „Impuls“-Festival für Neue Musik in Sachsen-Anhalt dabei eine besondere Rolle spielen wird, bleibt abzuwarten.
Für dieses Jahr ist das von dem Dirigenten und Komponisten Hans Rotman begründete und verdienstvoll geleitete Musikfest vom Land nämlich erstmal auf Diät gesetzt. Dabei ist „Impuls“ das einzige Festival weit und breit im Osten, das sich zeitgenössischen Komponisten und ihren Werken in Zusammenarbeit mit etablierten wie mit jungen Interpreten widmet.
Es verbindet seit Jahren dezentral angesetzte Konzerte, in die die Orchester des Landes und deren Anrechtspublikum eingebunden sind, mit der Förderung des Nachwuchses. Eine beispielhafte Konstellation - zumal in einem Land, das sich zu seiner reichen Musiktradition vom Barock bis in die Moderne bekennt und stolz auf sie ist.
2018 soll nun, einem Bescheid des Kulturministers an Rotman vom Dezember zufolge, ein „Übergangsjahr“ werden. Mit nochmals gekürzten Projektmitteln wird dieses Mal nur das Segment der Nachwuchsförderung bedient werden können. Rotman plant, wenn alles gut geht mit der Drittmittel-Beschaffung in kurzer Zeit, wenigstens zehn Konzerte veranstalten zu können - 22 waren es einmal.
Und was 2019 kommt, steht in den Sternen. Oder in den Beschlussvorlagen des Ministeriums. Denkbar ist schon, dass man auf die Idee käme zu sagen: Die Pflege der Neuen Musik wird in die Hände der Orchesterchefs gelegt. So war das bis 2007, als „Impuls“ an den Start ging, geregelt. Wie man sich erinnern wird: Mit mehr oder oft weniger Erfolg.
Unterdessen haben der Landesmusikrat und die Generalmusikdirektoren Rotman Unterstützung zugesagt. Er selbst, ein Optimist, der für sein Ziel auch kämpfen kann, sagt: „Ich versuche mich nicht zu ärgern“. Das ist eine Haltung. Das Land wird auch eine haben. Mal sehen, was geht. (mz)