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Fernsehen Fernsehen: Vom Bösewicht zum «Tatort»-Kommissar

Von Marc Strehler 04.10.2006, 08:41
Lena (Ulrike Folkerts) (v.l.) und Kopper (Andreas Hoppe) untersuchen bei Peter Becker (Peter Espeloer) den Tatort in der «Tatort»-Folge «Nachtwanderer» (undatierte Filmszene). (Foto: dpa)
Lena (Ulrike Folkerts) (v.l.) und Kopper (Andreas Hoppe) untersuchen bei Peter Becker (Peter Espeloer) den Tatort in der «Tatort»-Folge «Nachtwanderer» (undatierte Filmszene). (Foto: dpa) SWR/Krause-Burberg

Ludwigshafen/dpa. - Der verzwickte Mordfallrund um einen gesprengten Funkturm bringt das Weltbild des Ermittlersmit den breiten Schultern ins Wanken. Dabei hätte er doch eher Grundzum Feiern: Die Filmfigur Mario Kopper und ihr Darsteller AndreasHoppe feiern mit diesem «Tatort» ihr zehnjähriges Dienstjubiläum bei der TV-Polizei.

1996 stieg Hoppe als Kollege der von Ulrike Folkerts gespieltenKommissarin Lena Odenthal in Deutschlands wohl bekannteste Krimi-Serie ein. Der neueste Fall, den die ARD an diesem Sonntag (20.15Uhr) ausstrahlt, führt das Duo in die hitzige Welt derMobilfunkgegner und -befürworter: In Ludwigshafen fliegt eineBasisstation in die Luft und reißt den Rektor einer Schule in denTod. Als Tatverdächtiger rückt schnell der Mobilfunkgegner undehemalige Sprengmeister Georg Schwab (Karl Kranzkowski) in denMittelpunkt.

Für Andreas Hoppe hat sich seit seinem «Tatort»-Debüt vor zehnJahren Einiges geändert. «Früher war ich eigentlich meist derBösewicht, inzwischen bekomme ich auch andere Rollen angeboten», sagter. Den Finsterling spielen kann er aber immer noch ganz gut: Hoppedürfte einer der wenigen «Tatort»-Ermittler sein, die in der Reiheauch schon einmal den bösen Jungen gespielt haben. Als gewalttätigerKunstfälscher Benny machte er 2001 in der Folge «Im freien Fall»seinen Münchner Kollegen Batic und Leitmayr das Leben schwer.

War «Kopper», wie er von seiner Kollegin Odenthal gerufen wird,anfangs eher eine Randfigur bei den Ludwigshafener «Tatort»-Folgen,hat sich das laut Hoppe geändert. «Kopper spielt bei den Ermittlungeninzwischen eine größere Rolle», sagt der Schauspieler. Längst wirdder 1960 geborene Berliner auch auf der Straße angesprochen. «Wo istdenn Frau Odenthal?», bekomme er immer wieder zu hören, erzähltHoppe. «Das ist manchmal schon ein bisschen seltsam.»

Pläne, den sonntäglichen TV-Polizeidienst zu quittieren, hat Hoppenicht. «Solange es mir Spaß macht, mache ich das.» Zwischenzeitlichsei er nicht ganz so zufrieden mit den Büchern gewesen, aber zur Zeitsei das anders. Die Identifikation mit der Rolle des Mario Kopper hataber für Hoppe durchaus ihre Grenzen: Privat lässt er sich auch vonHandy-Strahlen nicht vom Telefonieren mit dem Mobiltelefon abhalten.«Ich habe mich lange dagegen gewehrt», sagt Hoppe. Schließlich habeer sich aber doch eins zugelegt. «Wie sollte es in unserer Brancheauch anders gehen?»