Fernsehen Fernsehen: Mann ist einfach, Frau natürlich anspruchsvoll
Berlin/ddp. - Die ProSiebenSat.1-Sendergruppe geht am 7. Mai mit ihrem neuen Frauensender Sixx an den Start. Es gebe über 100Printtitel für Frauen, aber keinen reinen Frauensender, sagteSenderchefin Katja Hofem-Best bei der Vorstellung des freiempfangbaren Digitalsenders in Berlin. Die 39-Jährige leitete früher den Männersender DMAX und ist Senior Vice President Factual der German Free TV Holding, der Dachgesellschaft der frei empfangbaren Sender der ProSiebenSat.1 Media AG.
«Ich habe dreieinhalb Jahre das große Vergnügen gehabt,Männerfernsehen zu machen», sagte Hofem-Best. Das sei aber «relativ einfach» gewesen, da Männer «einfach ticken». Frauen seien in ihrem Fernsehverhalten anspruchsvoller. Zielgruppe von Sixx sind Frauen zwischen 19 und 49 Jahren, Kernzielgruppe 20- bis 39-Jährige. Aberauch Männer seien eingeladen einzuschalten, sagte Hofem-Best.
Der Name des Senders, der früher den Arbeitstitel FemTV hatte,habe einen großen Wiederkennungswert, er strahle «Sexiness» aus undschließe keine Männer aus. Laut Hofem-Best hat der Digitalsender mitdem «lemongrünen» Logo eine technische Reichweite von rund 14Millionen Haushalten. Der Anteil von Fiction-Programmen wird denAngaben zufolge 70 bis 80 Prozent betragen.
Jeder Abend steht unter einem anderen Label wie «Mädelsabend»,«Kuschelabend» oder «Gänsehaut». Zu sehen sind unter anderemSpielfilme oder Serien wie «Ghost Whisperer», «Charmed», «GossipGirl» oder «Lipstick Jungle» und die Castingshow «Germany's NextTopmodel», die bereits bei anderen Sendern der Gruppe zu sehen waren.Hofem-Best betonte jedoch: «Sixx ist kein Abspielsender.» Es gebesehr viele Erstausstrahlungen. So wird Sixx etwa als Free-TV-Premiere«Die Oprah Winfrey Show» im Original mit Untertiteln zeigen.
Zum Start des 24-Stunden-Senders gibt es drei Eigenproduktionen:Die Doku-Soap «Windeln und Wellness - All Inclusive imFamilienhotel», das Star-Magazin «Glossixx» und «Frauengeschichten -Die Sixx Reportage».
Zunächst werde ohne Werbeunterbrechungen gesendet. Es gebezwischen den Sendungen «Werbescharniere». Natürlich müsse der Senderauch Geld verdienen, sagte Hofem-Best. Einen konkreten Termin, biswann Sixx Gewinn machen soll, nannte sie nicht. Am Ende des erstenJahres soll der Sender bei den digital erreichbaren Zuschauern einenMarktanteil in der Zielgruppe um ein Prozent erreichen, bei denFrauen sollte er etwas höher sein.
Hofem-Best war bis 2006 bei RTL 2 und anschließend bis August 2009 als Co-Geschäftsführerin von Discovery Networks Deutschland auch für DMAX verantwortlich.
