1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Eurovision Song Contest: Eurovision Song Contest: Netz-Nutzer loben Anke Engelke für kritischen Kommentar

Eurovision Song Contest Eurovision Song Contest: Netz-Nutzer loben Anke Engelke für kritischen Kommentar

Von Jens Twiehaus 28.05.2012, 12:26
Jury-Mitglied Anke Engelke (l.) und Moderatorin Judith Rakers. (FOTO: DPA)
Jury-Mitglied Anke Engelke (l.) und Moderatorin Judith Rakers. (FOTO: DPA) dpa

Berlin/dapd. - Ihre Kritik am Regime während der Übertragung des Eurovision Song Contest würdigten Nutzer im Minutentakt als „genial“, „cooles Statement“ und „grandios“. Auf ihrer Facebook-Seite schrieb etwa Frank Fieselmann: „anke...ich könnte dich knutschen (...) ich könnte dich totknuddeln“ und Gerner Hahn Sørensen sendete „Liebe Grüssen und Respekt aus Dänemark“.

Engelke hatte unmittelbar, bevor sie die Punkte der deutschen Zuschauer für die Sänger präsentierte, live in die Kamera gesagt: „Heute Abend konnte niemand für sein eigenes Land abstimmen. Aber es ist gut, abstimmen zu können. Und es ist gut, eine Wahl zu haben. Viel Glück auf deiner Reise, Aserbaidschan! Europa beobachtet dich!“ Diese Anspielung auf die international kritisierten Verletzungen der Menschenrechte, Wahlfälschungen und die eingeschränkte Pressefreiheit in Aserbaidschan sorgten beim feierlichen ESC-Abend für den bemerkenswertesten politischen Akzent.

Zwtl.: Engelke Topthema auf Twitter

Im Kurznachrichtendienst Twitter wurde die Wortkombination „Anke Engelke“ noch in der Nacht zu einem der am häufigsten verwendeten Wortkombinationen im deutschen Teil des Netzwerks. Twitter-Nutzer Nils kommentierte am Sonntag: „Wirklich gut gemacht, in einem eher faden ESC, der aalglatt war. Gut untergebracht.“ Norman Osthus schloss sich an und schrieb: „Sie hat nicht ueber eine angebliche 'Fantastic Show' gelobhudelt, sondern Position bezogen. Sehr gut, Anke Engelke!“

Auch Fernsehkollegen zollten Engelke Respekt. Nela Panghy-Lee, die bei „Pro Sieben“ das Boulevardmagazin „taff“ moderiert, kommentierte auf Twitter: „Anke Engelke hat einfach Format“. Im Medienblog Carta schrieb Autorin Vera Bunse: „Die deutsche Punkte-Verkünderin Anke Engelke hatte als Einzige die Nerven, eine höflich verpackte Spitze gen Baku zu schicken“, bemerkte aber zugleich: „Betrüblich, dass andere Kommentatoren die Möglichkeit nicht genutzt haben.“

Nutzer „Ac Tro“ machte seine Begeisterung im sozialen Netzwerk Google Plus deutlicher: „Meine 12 Punkte gehen an Anke Engelke.“