Europäischer Filmpreis: «Das weiße Band» räumt ab
Bochum/dpa. - «Das weiße Band» ist der große Gewinner beim diesjährigen Europäischen Filmpreis. Gleich dreimal ist der am Vorabend des Ersten Weltkrieges spielende Schwarz-Weiß-Film am Samstag in der Bochumer Jahrhunderthalle geehrt worden.
Als «Bester Europäischer Film» räumte «Das weiße Band» die wichtigste Auszeichnung ab. Der in München geborene Filmemacher Michael Haneke ist zudem als bester Regisseur und Drehbuchautor prämiert worden. Es sei ein «extrem schwieriger Film» gewesen, sagte Haneke in seiner Dankesrede. «Das weiße Band» ist eine deutsch-österreichisch-italienisch-französische Koproduktion.
Mit dem «Publikumspreis» ging auch der britische Kassenschlager «Slumdog Millionaire» nicht leer aus. Ehrenpreisträger des Filmpreises 2009 sind der britische Filmemacher Ken Loach und die französische Schauspielerin Isabelle Huppert. Beide wurden für ihr Lebenswerk ausgezeichnet und unter großem Beifall geehrt. Begeisterung löste auch der Auftritt von Eric Cantona aus, ehemals Stürmer bei Manchester United und französischer Nationalspieler, der in Ken Loachs Film «Looking For Eric» eine der tragenden Rollen spielt.
Insgesamt wurden 15 Auszeichnungen vergeben, unter anderem in den Kategorien «Europäischer Komponist» und «Europäischer Cinematograph.» Gekürt wurden wie in den vorigen Jahren auch wieder die besten Schauspieler. Für ihre Hauptrolle in «Der Vorleser» ist Kate Winslet prämiert worden. Bei den Männern gewann Tahar Rahim für seinen Einsatz in «Un Prophète».
Unter den Gästen befanden sich Schauspieler wie Moritz Bleibtreu, Hannelore Elsner, David Kross, Julia Jentsch und die Produzenten und Filmemacher Roland Emmerich und Danny Boyle. In einer fast voll besetzten Jahrhunderthalle moderierte die Komödiantin Anke Engelke den Abend. Anlässlich des Kulturhauptstadtjahres Ruhr 2010 wurde der Europäische Filmpreis erstmals in Bochum verliehen.