Europäische Kulturhauptstadt 2010 Europäische Kulturhauptstadt 2010: Bewerbungen wurden im Auswärtigen Amt übergeben

Berlin/MZ. - Den Delegationen waren jeweils fünf Minutenfür eine Präsentation zugestanden. Die meistennutzten die Gelegenheit zu einer kurzen künstlerischenEinlage. Die Karlsruher kamen mit einem allerdingslangatmig geratenen Sketch über den Begriff"Recht" (Slogan: "Mit Recht bewirbt sich Karlsruhe"),für Regensburg sang ein Knabensopran aus den"Domspatzen" ein Volkslied, Bremen schicktedie Schauspielerin und Sängerin Gabriela MariaSchmeide mit einer Parodie auf den Hit "Sexbomb"vor. Braunschweiger Schulkinder unterschiedlicherHautfarbe rollten einen ausgestopften Löwenin den Saal, für Essen intonierte die TheaterschauspielerinAnja Schiffer einen Hexameter über verloscheneSchmieden des Vulkan - eine Anspielung aufdie vergangene Ruhrpottindustrie.
Doch so richtig beeindrucken konnte nur derSaxophonist Dietmar Diesner, der den Görlitzer"langen Atem" mit einem entsprechenden Solointonierte. Görlitz punktete auch durch dendeutsch-polnischen Doppelauftritt mit demBürgermeister der Nachbarstadt Zgorcelec.
Im übrigen verließ man sich auf die Überzeugungskraftvon Fürsprechern: So Ex-Außenminister Hans-DietrichGenscher, der als Ehrenbürger für seine HeimatstadtHalle warb und den Saal mit nicht ganz neuenKalauern etwa über Händels "Halle-Luja" aufseine Seite brachte und ein persönliches Plädoyerfür Halle abgab ("kreativ, offen, menschlich").Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler blieb esüberlassen, auf den Kern der Bewerbung, diekulturelle Gestaltung des Stadtumbaus, zuverweisen.
