Erotikfilm Erotikfilm: -Darstellerin stirbt mit 60 Jahren

Den Haag/AFP. - Die durch den Erotik-Film „Emmanuelle“ weltbekannt gewordene niederländische Schauspielerin Sylvia Kristel ist tot. Kristel sei im Alter von 60 Jahren ihrem langjährigen Krebsleiden erlegen, teilte ihre Agentur am Donnerstag in Amsterdam mit. Kristel wurde 1974 durch die Hauptrolle in dem französischen Film „Emmanuelle“ über die sexuellen Abenteuer einer jungen Frau in Asien zu einem Symbol der sexuellen Revolution.
Die Schauspielerin starb nach Angaben von Agentur-Sprecherin Marieke Verharen in der Nacht zum Donnerstag „im Schlaf“. Unklar blieb, ob Kristel im Krankenhaus oder zu Hause war. Die 60-Jährige war bereits seit längerem an Kehlkopfkrebs erkrankt, außerdem hatten sich Metastasen in der Leber gebildet. Im Juni erlitt sie zudem einen Schlaganfall.
Kristel war als „Emmanuelle„-Darstellerin im Alter von 22 Jahren zum Objekt unzähliger Männerphantasien geworden. Das Filmplakat, auf dem sie mit kurzen Haaren und halbnackt in einem Lehnstuhl sitzt und mit einer Perlenkette spielt, wurde zu einem Sinnbild der sexuellen Revolution. Gedreht wurde „Emmanuelle“ vom französischen Regisseur Just Jaeckin nach dem gleichnamigen Roman von Emmanuelle Arsan. Weltweit wurde der Film von 350 Millionen Menschen im Kino gesehen.
Kristel selbst urteilte 2006 in ihrer Autobiographie: „Ich war eine sprachlose Schauspielerin, ein Körper. Ich gehörte zu den Träumen, dorthin, wo nichts zerstört werden kann.“ In der Autobiographie enthüllte sie auch, dass sie im Alter von neun Jahren von einem Hoteldirektor sexuell missbraucht wurde.
Nach „Emmanuelle“ wollte Kristel eigentlich ins „seriöse Fach“ wechseln, Vertragsklauseln zwangen sie jedoch zu „Emmanuelle“-Fortsetzungen: „Emmanuelle 2“ kam bereits 1975 in die Kinos, es folgten „Goodbye Emmanuelle“ 1977 und „Emmanuelle 4“ im Jahr 1984. Zu dieser Zeit drehte Kristel nach eigenen Bekenntnissen nur noch, um Geld für ihren Drogenkonsum zu bekommen. Zudem kämpfte sie jahrelang mit Alkoholproblemen. Sie war - wie es Regisseur Jaeckin am Donnerstag formulierte - „eine besondere Frau, die von der Erfolgswelle weggerissen wurde“. Das „Brandzeichen Emmanuelle“ sei sehr hart gewesen.