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Erinnerungen an die "goldenen 20er Jahre" in Berlin

25.01.2017, 17:43

Berlin - Er saß mit dem angehenden Weltstar Marlene Dietrich auf der Treppe eines „Promi-Salons” in Berlin-Schöneberg und die Dietrich schüttete ihm ihr Herz aus. „Ich hatte es hier in Berlin als kleine Schauspielerin sehr schwer.”

Der Feuilletonchef des „Berliner Tageblatt” (unter Theodor Wolff) im Berlin der 20er Jahre, Fred Hildenbrandt, erkannte eine „gewisse Freudlosigkeit” bei dem aus Schöneberg stammenden Weltstar, der Anfang der 30er Jahre nach dem „Blauen Engel” und noch vor Hitlers Machtergreifung auf Heimatbesuch war.

Diese Episode gehört zu den lebhaften Erinnerungen des Feuilletonchefs, die nach dem Krieg erstmals 1966 und jetzt in einer Neuauflage mit einer aktualisierten Editorischen Notiz und einem Nachwort im Berliner Transit Buchverlag erschienen sind. Dazu gehören Porträts von „Fräulein Garbo”, Heinrich George, Max Reinhardt, Richard Tauber, Hans Albers, Ernst Rowohlt und Alfred Kerr, dem damaligen „König der Kritiker” in Berlin.

„Zehn große, wunderbare Berliner Jahre waren vorüber und es würden wohl die schönsten Jahre meines Lebens bleiben”, erinnerte sich Hildenbrandt später.

Fred Hildenbrandt: ...ich soll dich grüßen von Berlin - Erinnerungen 1922 bis 1932, Transit Buchverlag Berlin, 192 Seiten, 19,80 Euro, ISBN 978-3-88747-339-6 (dpa)