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«Emil und die Detektive» «Emil und die Detektive»: Stella-Musical uraufgeführt

13.11.2001, 15:14
Musical «Emil und die Detektive»
Musical «Emil und die Detektive» dpa

Berlin/dpa. - Die Kinder im Premierenpublikum gingen lebhaft mit und spartennicht mit Beifall, auch wenn die Musicalfassung nicht an diePfiffigkeit der Vorlage oder die Spannung der Filmversionenheranreicht. Es ist oft ein eher harmlos-bemühtes Spiel vom Räuberund Gendarm mit einem dazu passenden Wachtmeister wie aus demKaspertheater - merkwürdig genug an einem Ort wie dem PotsdamerPlatz, der wie kaum ein anderer die Neuzeit repräsentiert - mitneuen Kindern, wie sie vielleicht Kästner heute auch gerne sehenwürde.

Regie führte der künstlerische Direktor von Stella Entertainment,der Amerikaner Michael Pinkerton. Das Bühnenbild von ChristophWeyers lehnt sich stark an die Originalillustrationen von WalterTrier in der Erstausgabe des Kinderbuchklassikers an. Auch dieKostüme sind dieser Zeit der 20er Jahre entlehnt mit Schiebermützeund Knickerbocker.

Anders also als die jüngste Neuverfilmung von Franziska Buch vomvergangenen Februar (mit Jürgen Vogel als Ganove), der die Handlungin das Berlin der Gegenwart verlegte, bleibt das Musical in der Zeitder Entstehung des Kinderbuches. Das bietet den Charme derOriginalstory mit jener Atmosphäre des Berlin der 20er Jahre, undder Regisseur versteht seine Arbeit auch ausdrücklich als eineHommage an Berlin, offenbar an seine «goldenen Zwanziger Jahre», dieja auch viel verklärt werden.

Die Darsteller der Kinder-Detektive schlagen sich mitunterschiedlichem Geschick. In der Premierenbesetzung warausgerechnet der Titeldarsteller (David Hofmann) eine Enttäuschung.Er war ein oftmals etwas linkisch herumstehender Junge, der imwahrsten Sinne des Wortes blass blieb. Umso mehr fielen dadurcheinige gewitzte Mitspieler auf, allen voran Falk-Arne Goßler alsGustav mit der Hupe. Der eine oder andere Patzer beim Tanzen derKinder - da fiel so mancher auf die Nase - mag derPremierenaufgeregtheit geschuldet gewesen sein.