Duo Elsterglanz Duo Elsterglanz: Der Wahnsinn aus Mansfeld hat Methode
HALLE/MZ/STK. - Und wurden dank CD-Brenner und Videoportal Youtube zu Stars, die in Mitteldeutschland alle Hallen füllen. So auch beim zweiten Teil der "Latte am Biez"-Tour, die das Duo am Freitagabend im seit Monaten ausverkauften Steintor-Variete in Halle startete.
Die neue CD "Tod durch überhöhte Breakdancegeschwindigkeit" im Gepäck, die es erstmals sogar zu kaufen gibt, feiern Gilbert Rödiger, der nur Gilli genannt werden will, und Sven Wittek eine Messe des schrägen Humors: Gilli, wie immer lila Skihose zu gelben Stiefeln, und Sven in grobem Manchesterstoff in Übergröße, mimen Psychiater und Patient, wobei nicht ganz klar ist, wer von beiden eher der Behandlung bedarf.
Der Humor hier ist deftig wie die Typen auf der Bühne, doch der Irrsinn hat Methode. Was zuweilen nach Gosse klingt, ist dem wahren Leben abgelauscht und dann ein ganz klein wenig verdichtet und zugespitzt. Mehr Spaß war nie als hier, wo Publikum und Künstler eine Sprache sprechen.
Auswärtigen müsste freilich übersetzt werden, wenn von "Brummern" und "Hässlonden" die Rede es, wenn Luke Skywalker sein Lichtschwert vorbeibringt, damit der Nachbar die Hecke schneiden kann, und Billy Joels "We Didn't Start The Fire" auf einmal "Wir sind total bescheuert" heisst. Elsterglanz-Fans aber kennen die großen, schrägen Werke ihrer Helden auswendig.
Getreulich singen sie Wort für Wort mit, begeistert feiern sie die obskuren Einfälle der beiden Heimat-Humoristen. Die bedanken sich mit vollem Einsatz und am Ende mit krachendem Klischee: Zum Uralt-Hit "Kaputtschlaahn" darf das Bodenpersonal der Show reihenweise Gitarren zerschmettern. Ein Akt, der auf Mansfeldisch natürlich korrekt "zerleddern" heißt.