1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. DuMont-Journalistenpreis: DuMont-Journalistenpreis: Auszeichnung für Mitmach-Portal "MZ-BürgerReporter"

DuMont-Journalistenpreis DuMont-Journalistenpreis: Auszeichnung für Mitmach-Portal "MZ-BürgerReporter"

Von Joachim Frank 01.10.2013, 20:32
Der Verleger und Herausgeber der MZ, Alfred Neven DuMont (2.v.l.), im Gespräch mit den Online-Redakteuren von mz-web, Chris Brinkel, Gero Hirschelmann und Ken Metze (v.l.). Sie erhielten den DuMont-Journalistenpreis 2013 für das Mitmach-Portal „MZ-BürgerReporter“.
Der Verleger und Herausgeber der MZ, Alfred Neven DuMont (2.v.l.), im Gespräch mit den Online-Redakteuren von mz-web, Chris Brinkel, Gero Hirschelmann und Ken Metze (v.l.). Sie erhielten den DuMont-Journalistenpreis 2013 für das Mitmach-Portal „MZ-BürgerReporter“. Engelsmann Lizenz

Berlin/MZ - Als Bekenntnis zu Qualität und publizistischer Exzellenz ist am Dienstagabend in Berlin der DuMont-Journalistenpreis verliehen worden. Ausgezeichnet wurden dabei auch drei Mitarbeiter der Mitteldeutschen Zeitung, die zur Mediengruppe M. DuMont Schauberg (MDS) gehört.

„Die Zeitung kann nur überleben durch Qualität“, betonte der MDS-Aufsichtsratsvorsitzende, Alfred Neven DuMont. Mehr denn je bedürfe eine in hohem Maße orientierungslose Gesellschaft der Tageszeitung als verlässliche Begleiterin. Angesichts der schwierigen Lage in der Verlagsbranche äußerte sich Neven DuMont persönlich betroffen über zwangsläufige Einsparungen. „Wir müssen sehr vorsichtig vorgehen und sehr gut abwägen“, sagte Neven DuMont mit Blick auf die Zukunft. Er gratulierte den Preisträgern und nannte ihre Beiträge „Glanzleistungen des Journalismus“.

Als „innovatives Online-Format“ prämierte die Jury das Mitmach-Portal „MZ-Bürgerreporter“ der Mitteldeutschen Zeitung und zeichnete als Verantwortliche Gero Hirschelmann (Redaktionsleiter mz-web) sowie Chris Brinkel und Ken Metze aus. Die MZ habe als erste MDS-Zeitung begonnen, einen zentralen Hebel der digitalen Revolution ernst zu nehmen, den Leser nicht länger nur als Konsumenten zu akzeptieren, sondern ihn aktiv zu beteiligen, lobte die Jury. Viele der mehr als 3.000 Beiträge von Bürger-Reportern hätten – redaktionell aufbereitet und betreut – den Weg in die gedruckte Zeitung gefunden, hob Hirschelmann hervor.

Aus insgesamt 161 Bewerbungen prämierte die Jury unter Vorsitz von Frank Niggemeier, Chefredakteur der Hamburger Morgenpost, in der Kategorie „besondere schreiberische Leistung“ eine Reportage von Frank Nordhausen, Türkei-Korrespondent der Berliner Zeitung, aus dem syrischen Bürgerkrieg. Für die Jury würdigte MDS-Aufsichtsrat Hans Werner Kilz Nordhausens sensible Sprache und detailgenaue Beobachtung, mit der er „schonungslos das tägliche Grauen“ der Menschen in Syrien schildere.

Ein Report von Rudolf Novotny, Redakteur im BLZ-Magazin, über die letzten Tage der Drogeriekette Schlecker am Beispiel einer Filiale in Prenzlauer Berg wurde als „herausragende lokale Geschichte“ ausgezeichnet. Auch Novotnys Arbeit beeindruckte die Jury wegen des „bemerkenswerten Blicks fürs Detail“, mit der Novotny zwei Schlecker-Mitarbeiterinnen porträtiert, denen der Boden unter den Füßen weggezogen wird und die trotzdem, jede auf ihre Art, um Haltung und Hoffnung kämpfen.

Rita Böttcher, Isabella Galanty, Sabine Hechler und Anja Kühl, Info-Grafikerinnen der Berliner Zeitung, erhielten den DuMont-Journalistenpreis für ihre herausragende Gestaltung der Reihe „Kopf und Zahl“ ebenfalls im Magazin der BLZ. Durch sie werde „Kommunikation zum emotionalen Erlebnis“, lobte MDS-Vorstand und Jury-Mitglied Franz Sommerfeld, der sich an die Prägnanz und Aussagekraft von Wimmelbildern eines Hieronymus Bosch oder Pieter Brueghel des Älteren erinnert fühlte.

Der Jury-Vorsitzende Niggemeier sagte, angesichts des Niveaus der eingereichten Wettbewerbsbeiträge müsse man sich „um die journalistische Qualität des Hauses DuMont keine Sorgen machen“.

An der Preisverleihung im Verlagshaus der BLZ nahm auch Christoph Bauer teil, der am 1. Oktober in den MDS-Vorstand eingetreten ist und Anfang 2014 dessen Vorsitz übernehmen wird. Alfred Neven DuMont hieß Bauer in der Mediengruppe willkommen und unterstrich, dass Bauer als Verlagsmanager „auch ein Herz für die Redaktionen“ habe. Zusammen mit Bauer waren auch seine Vorstandskollegen Christian DuMont Schütte und Isabella Neven DuMont gekommen, um den Preisträgern zu gratulieren.