Dresdner Residenzschloss Dresdner Residenzschloss: Verzögerung im Riesensaal

Dresden/ddp. - Statt wie geplant 2010 soll der größte Raum des Gebäudes erst2013 fertiggestellt werden, sagte Architekt Peter Kulka am Wochenendeder Nachrichtenagentur ddp. Kulka entwarf bereits das neue Foyer imKleinen Schlosshof, die transparente Kuppel aus Stahlrauten undMembrankissen darüber und die Türckische Cammer.
«Die Fertigstellung des Riesensaales wird ausgebremst, weil dieGelder knapp werden», sagte Kulka. Seine Pläne sehen vor, dass derseit über 300 Jahren nicht mehr existierende Repräsentationsraumkünftig in einer zeitgenössische Sprache für die neue Funktion Museumentsteht.
Ein Sprecher des Landesfinanzministeriums sagte dazu, im Entwurfder Staatsregierung für den Doppelhaushalt 2011/2012 seien «aufgrundder erheblich rückläufigen Einnahmen» auch geringere Ausgaben für denWiederaufbau des Schlosses vorgesehen. Die ursprünglichen Planungenund Termine müssten daher überarbeitet werden.
«Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen», hieß es. Zumal derLandtag den Doppelhaushalt noch nicht beschlossen habe. LautRegierungsentwurf werden die Ausgaben für das Schloss von 15Millionen Euro auf sechs Millionen Euro gekürzt. Für 2010 geplanteMaßnahmen seien davon aber nicht betoffen und könnten umgesetztwerden, betonte der Sprecher.
Der Wiederaufbau des bei Bomberangriffen 1945 fast völligzerstörten Schlosses in der historischen Altstadt begann 1985. Bis2013 sollen auch die übrigen Arbeiten am Schloss beendet sein.
Kulka gilt als einer der renommiertesten deutschen Architekten derGegenwart. Der gebürtige Dresdner baut zurzeit unter anderem denneuen Brandenburgischen Landtag im historischen Gewand des PotsdamerStadtschlosses. Auch der Neubau des Sächsischen Landtages stammt vonihm (1991-1997). Kulka lebt und arbeitet in Dresden und in Köln.