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Dresdner Frauenkirche Dresdner Frauenkirche: Viel Arbeit für Steinmetze aus der ganzen Welt

25.11.2003, 09:31
Die im Bau befindliche Frauenkirche in Dresden, fotografiert vom Rathausturm. (Foto: dpa)
Die im Bau befindliche Frauenkirche in Dresden, fotografiert vom Rathausturm. (Foto: dpa) dpa

Dresden/ddp. - Nach einer Initiative des Wartburgvereins von Steinmetzen aus Ost und West sind seit 1997 rund 2500 Werkstücke, die zur Fassade der Frauenkirche gehören auf Spendenbasis angefertigt worden. »Darunter befinden sich anspruchsvolle Gesellenstücke zum Abschluss der Lehre, aber auch komplizierte Arbeiten für die Meisterprüfung«, erläutert Frenzel. »Wir haben aus Dresden Schablonen, Fotokopien, Altsteine und spezielle Zeichnungen geliefert, damit die Steinmetzhiebe bei der Oberflächenbearbeitung, zum Beispiel im Kehlschlag oderüberschliffen, den Originalen möglichst nahe kommen.« DerGesellschaft habe daran gelegen, mit dem frei geschlagenen Hieb den charakteristischen Stil des Barock einer lebendig wirkendenOberfläche zu treffen.

Beteiligt haben sich unter anderem das BildungszentrumKönigslutter und das Europäische Fortbildungszentrum Wunsiedel, die Dombauhütte Köln und die Münsterbauhütte Basel. Städte mitrenommierten Meisterschulen wie Kaiserslautern und mit besondersengagierten Innungen wie Würzburg tauchen in langen Listen häufig auf. Von A wie Aschaffenburg bis Z wie Zwickau sindAusbildungsstätten, Innungen und Firmen aus Mecklenburg, Berlin und Brandenburg, aus Schwaben und Thüringen, aus Bayern und Österreich vertreten, unter ihnen auch Deutschlands älteste Steinmetzschule im sächsischen Demitz-Thumitz.

Für viele junge Handwerker war es eine lockende und ehrenvolleAufgabe, sich am Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche zubeteiligen. So hat Andreas Wild aus München nach zehnjährigerTätigkeit als Steinmetz eine Meisterprüfung mit der Arbeit an einerRauchvase abgelegt. »Diese einmalige Chance wollte ich mir nichtentgehen lassen«, meinte er, nachdem er 1991 das erste Mal vor derRuine der Frauenkirche gestanden hatte. Das sei nur ein Beispiel vonvielen, betont Frenzel. »Für das Steinmetzhandwerk ist seit vielenJahrhunderten eine kulturbringende und kulturerhaltende Tätigkeitcharakteristisch. Sie muss mit meisterhaftem Können auch an künftigeGenerationen weitergeben werden", unterstreicht er

IPRO Dresden hat während der vergangenen Jahre ungezählteWerkzeichnungen für Gesimse und Steingewände, fürTreppenturmbrüstungen, Spitzenrauchvasen und andere Fassadenelementeangefertigt, nach denen passgerecht Sandsteine zu bearbeiten waren.Das Rohmaterial wurde von der Stiftung Frauenkirche zur Verfügunggestellt. Sie übernahm auch den Transport der fertigen Stücke. Biszur Rücklieferung konnten acht Wochen, aber auch sechs Monatevergehen. Dieses Jahr werden die letzten 30 bis 40 Werkstücke vonSteinmetzen in Dresden erwartet. Sie gehören zum verlässlichen Wirkender Handwerker, die beim Wiederaufbau der Frauenkirche in allenwesentlichen Baugewerken einen Anteil von knapp fünfzig Prozenthaben.