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Dresdner demonstrieren kurz vor Ultimo für UNESCO-Welterbe

19.11.2007, 08:27

Dresden/dpa. - Kurz vor dem Beginn der Bauarbeiten für die umstrittene Waldschlößchenbrücke im Dresdner Elbtal haben etwa 2000 Menschen für den Erhalt des UNESCO-Welterbetitels demonstriert.

Bei einer Kundgebung vor der Frauenkirche appellierte unter anderen SPD-Oberbürgermeisterkandidat Peter Lames am Sonntagnachmittag an den sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt (CDU), sich für «substanzielle Änderungen» an dem geplanten Bauwerk einzusetzen. Dem Elbtal müsse der 2004 verliehene UNESCO-Titel erhalten bleiben.

Die Mehrheit der Redner von Bürgerinitiativen sprach sich für den Bau eines Tunnels anstelle der Brücke aus. Wegen der Brücke wird die UNESCO dem Dresdner Elbtal im kommenden Juli den Welterbe-Titel voraussichtlich wieder aberkennen. Die Weltorganisation sieht die Schönheit der Flusslandschaft durch die Brücke verschandelt. Der Freistaat Sachsen beharrt auf dem Bau und beruft sich auf einen Bürgerentscheid pro Brücke von 2005.

Heute sollen die Baustellen für die Waldschlößchenbrücke eingerichtet werden. Die Vorarbeiten für den Zubringertunnel werden voraussichtlich einen Tag später beginnen. Die Stadt will parallel mit dem Freistaat Sachsen über Änderungen an der geplanten Brücke verhandeln, um mit einer Kompromissvariante die UNESCO umzustimmen und den Verlust des Welterbe-Titels zu verhindern.

Das Sächsische Oberverwaltungsgericht Bautzen hatte vor wenigen Tagen auf Antrag des Landes einen vom Dresdner Verwaltungsgericht verfügten vorläufigen Baustopp aufgehoben und einige Naturschutz-Auflagen für die Brücke erteilt. Der Rechtsstreit im Hauptsacheverfahren geht weiter. Bei Gericht sind noch mehr als 20 Klagen gegen die Brücke anhängig.