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Dresden Dresden: Der Mensch im Mittelpunkt

Von Simona Block 22.04.2005, 12:35
Besucher betrachten am Freitag (22.04.2005) im Deutschgen Hygiene-Museum in Dresden ein geschnitztes Modell des menschlichen Ohres von 1956 Das Exponat ist Teil der neuen Ständigen Ausstellung «Mensch-Körper-Gesundheit». Mit der Eröffnung der letzten drei von insgesamt sieben Räumen endet der 13-jährige Umbau des Museums. Auf 2.500 Quadratmetern sind 2.000 Exponate zu sehen. (Foto: dpa)
Besucher betrachten am Freitag (22.04.2005) im Deutschgen Hygiene-Museum in Dresden ein geschnitztes Modell des menschlichen Ohres von 1956 Das Exponat ist Teil der neuen Ständigen Ausstellung «Mensch-Körper-Gesundheit». Mit der Eröffnung der letzten drei von insgesamt sieben Räumen endet der 13-jährige Umbau des Museums. Auf 2.500 Quadratmetern sind 2.000 Exponate zu sehen. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Dresden/dpa. - Der Rundgang beginnt beim «Gläsernen Mensch», wo ein Bild desMenschen in modernen Wissenschaften von zerlegbaren Lindenholzfigurenvon 1710/1720 über den «Borghesischen Fechter» von 1926 bis zu ZwergKundi gezeichnet wird. Das Museums-Maskottchen kämpfte in der DDRgegen Dreckfinger, Stinkefuß, Tropfnase, Faulzahn und Schwarzohr.Nach Jahrzehnten zurück ist die erste, 1936 im Deutschen Hygiene-Museum für einen US-Textilfabrikanten hergestellte «Gläserne Frau».Die Werkstätten produzierten nach 1945 über 50 solcher Figuren vorallem für Museen und Universitäten.

Im Raum «Leben und Sterben» dominieren gemäß dem Credo, das Kleinegroß zu machen, überdimensionale und tastbare Zellen, ein DNA-Modelloder eine 500fach vergrößerte Fruchtfliege. An einer Age-Explorer-Station können Besucher mittels Bleiwesten, Bürsten unter den Schuhenoder Brillen testen, wie sich das Alter anfühlt. «Essen und Trinken»betrachtet dagegen die Ernährung von der Verlockung durch den Anblickund das Aroma der Speisen bis zu ihrer Verdauung in Mund, Magen undDarm.

Der Raum «Sexualität» spürt dem Geheimnis der Partnerwahl, desFlirtens, dem Maßstab körperlicher Schönheit, der Aufklärung undFortpflanzung bis zur Verhütung, Krankheiten und Reproduktionsmedizinnach. Danach gelangt der Besucher in ein «Reich der Sinne», woüberdimensionale Organe wie Ohr und Augen, ein zigfach vergrößertesHirn, historische Apparaturen und Modellen verdeutlichen, was dasHirn leistet, wie Lernen funktioniert, wie weit die Forschung ist undwelche Rätsel das aus 100 Milliarden Neuronen bestehende Organ birgt.

Ein paar Schritte weiter ziehen in der «Bewegung» 21 Fußmodelleaus Gips und Wachs die Blicke an: Die Auswahl zeigt Verbildungen wiePlatt-, Senk- und Spreizfuß sowie Verformungen, die falschesSchuhwerk anrichtet. Im letzten Raum zur «Schönheit» hat ein Teil derSammlung Schwarzkopf Platz gefunden, die das Museum 1995 alsDauerleihgabe erhielt. Die Auswahl reicht von einer sumerischenSchminkpalette aus dem Jahre 3000 v.Chr. über Perückenköpfe des 18.Jahrhunderts bis zu 120 Parfüm-Flakons und Großmodellen von Haar undHaut sowie Hautkrankheiten von Hautkrebs bis Akne.

(Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag sowie Feiertage 10.00 Uhr bis18.00 Uhr, letzter Einlass 17.30 Uhr, Montag geschlossen; Eintritt:Erwachsene 6 Euro, Ermäßigte 3 Euro, Familien 11 Euro, Jahreskarte 16Euro, für Familien 25 Euro)