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Dokumentation Dokumentation: Zitate der US-Schriftstellerin Susan Sontag

28.12.2004, 19:27

Hamburg/dpa. - «Und wenn man das Wort «feige» in den Mund nimmt, dann sollte esbesser auf jene angewandt werden, die Vergeltungsschläge aus demHimmel ausführen, und nicht auf jene, die bereit sind, selbst zusterben, um andere zu töten.» (aus einem Essay zum Terroranschlag am11. September 2001 in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vom15.09.2001)

«Die Vereinigten Staaten sind ein merkwürdiges Land. Die Leutehaben einen deutlich anarchischen Zug und gleichzeitig einen geradezuabergläubischen Respekt vor dem Gesetz. Sie beten unmoralischenErfolg an und haben ausgeprägte moralische Vorstellungen von Richtigund Falsch.» (aus einem Essay über den 11. September 2001 in der«Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vom 11.10.2001)

«Das "Wir", das Bush und die anderen benutzen, ist das königliche"Wir", nicht das "Wir" der Verfassung, das "Wir, das Volk".» (zuramerikanischen Irak-Politik aus einem Interview mit dem Spiegel vom01.03.2003)

«(Es) ... wird weiterhin große Unterschiede zwischen Europa undAmerika geben. ... Inzwischen wollen die Amerikaner ja gar nicht mehrgemocht werden. Es ist ihnen egal, was man von ihnen hält - in Europaund anderswo.» (zur amerikanischen Irak-Politik aus einem Gesprächmit dpa vom 23.06.2003)

«Amerika ist ein Land voll religiösem Irrsinn» (zur amerikanischenIrak-Politik aus einem Interview mit dem Spiegel am 24.6.2003)

«Ich wünschte, es gäbe kein dominierendes Land. Nicht einmal meinHeimatland.» (aus der Rede als Preisträgerin des Prinz-von-Asturien-Preises für Geisteswissenschaft 2003)

«Wie Waffen und Autos sind auch Kameras «Spielzeuge», die süchtigmachen.» (aus «On Photography», 1977)

«Die Fotografie brachte den Menschen ein neues und im Wesentlichenrührendes Selbstverständnis; über ihre physische Erscheinung, dasÄlterwerden und ihre eigene Sterblichkeit.» (aus einem Interview inder Boston Review, Juni 1975)

«AIDS zwingt die Menschen zu realisieren, dass Sex als grausamsteKonsequenz Selbstmord oder Mord in sich birgt.» (aus «AIDS and ItsMetaphors», 1989)

«Die Vorstellung von einem sanften, einfachen Tod (...) ist Teileiner Mythologie über Krankheiten, die nicht erbärmlich, demütigendoder schmerzlich sind.» (aus «AIDS and Its Metaphors», 1989)

«Literatur ist im Grunde eine kosmopolitische Unternehmung.» (ausder Rede als Preisträgerin des Prinz-von-Asturien-Preises fürGeisteswissenschaft 2003)