Die Toten Hosen brechen alle Rekorde
Düsseldorf/dpa. - Die Toten Hosen haben in ihrem 27. «Dienstjahr» ihre eigenen Rekorde noch einmal übertroffen. Die «Machmalauter»-Tournee dauert bereits länger als ein Jahr und geht mit 800 000 Zuschauern schon vor dem Abschluss als erfolgreichste Konzertreise in die Band-Annalen ein.
Gerade ist die Band um Frontmann Campino aus Lateinamerika zurück. Dort gaben die Düsseldorfer Punkrocker ihre ersten Konzerte in Kolumbien, Ecuador, Nicaragua und Costa Rica. «Wir sammeln gerne Länderpunkte - wie bei Tutti Frutti», sagte Campino (47) der Deutschen Presse-Agentur dpa. Zu einem Gratis-Open-Air-Konzert in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires kamen tausende Fans.
Keine andere Band tourte in den vergangenen Monaten derart fleißig durch den deutschsprachigen Raum. Weihnachten werden die Musiker ihre Mammut-Konzertreise mit einem Reigen von sechs ausverkauften «Heimspielen» in Folge beenden - vor jeweils 12 000 Fans in Düsseldorf. Obwohl die Toten Hosen bereits auf allen Kontinenten gespielt haben, will die Band im kommenden Jahr weitere «weiße Flecken» auf ihrer Tournee-Weltkarte tilgen: «Wir treten zum ersten Mal in Kasachstan und in Aserbaidschan auf.»
Ihre Rekord-Tournee haben die Hosen auf einem Live-Album («Machmalauter») und einer Live-DVD dokumentiert, die an diesem Freitag erscheinen. Weitere Ausflüge in die Schauspielerei sind nicht geplant, sagte Campino. «Ich bin nicht mehr gewillt, mir meine freien Tage mit weiterer Arbeit zuzuknallen.» Zuletzt stand er mit Bertolt Brechts «Mackie Messer» auf der Theaterbühne und in Wim Wenders «Palermo Shooting» in einer Hauptrolle vor der Kamera.
In den kommenden zwei Jahren werde es recht ruhig um die Band, kündigte Campino an: «Wir wollen uns für das neue Studio-Album sehr viel Zeit nehmen und uns auf die Musik konzentrieren.» An das neue Werk hat Campino höchste Ansprüche: «So ein Lebenswerk-Album wie Grönemeyer mit "Mensch" haben wir definitiv noch nicht.»
Das letzte Hosen-Album «In aller Stille» habe sich zwar besser verkauft als das davor, «vielleicht, weil wir ein bisschen ruppiger waren», sagt der 47-Jährige: «Ich weiß aber, dass es noch besser geht - diesmal vielleicht. Es wird jetzt von der Zeit her allmählich ein wenig eng, aber wir werden mit unserer besten Platte erst noch kommen.»
Gespräch: Frank Christiansen, dpa