Die Prinzen Die Prinzen: Alles nur gesungen

Leipzig/dapd. - Im 20. Jahr ihres Bestehens hat die LeipzigerPop-Band «Die Prinzen» Geschichte fortgeschrieben: Auf dem Album «Eswar nicht alles schlecht», das am 19. November erscheint, gibt esNeuigkeiten von «Gabi und Klaus» - jenem Paar, dem die Band vor 20Jahren ihren ersten Hit verdankte. «Seit zehn Jahren haben wir immerwieder darüber nachgedacht, was wohl aus den Beiden geworden seinkönnte», sagt Tobias Künzel, Prinzen-Mitglied seit 1991, imdapd-Interview. Nun können die Fans der siebenköpfigen Truppeerfahren, welches Schicksal die «Prinzen» ihren Glückspatenzugedacht haben.
Mit den Aufnahmen zu «Gabi und Klaus» begann im November 1990eine der heute erfolgreichsten und längsten Karrieren im deutschenPopgeschäft. «Sebastian (Krumbiegel) und Wolfgang (Lenk) waren mitAnnette Humpe in Hamburg, um die ersten Gesangsspuren aufzunehmen»,erinnert sich «Prinz» Jens Sembdner. Die Erfolgsproduzentin schafftees, aus den jungen Musikern, die sich damals noch «Herzbuben»nannten, das Beste herauszuholen. Keiner von ihnen habe zu demZeitpunkt gewusst, auf welch ein Abenteuer sie sich einließen. «Wirhaben ja alle noch studiert», sagt Sembdner.
Zwtl.: «Einen Hit zu schreiben kannst du dir nicht vornehmen»
Die «Herzbuben»-Tage sind inzwischen lange Vergangenheit. Auf«Gabi und Klaus» folgten eine Reihe weiterer erfolgreicher Singlesund Alben, die nicht immer unumstritten waren. «Gabi und Klaus»beispielsweise wurde von einigen Radiosendern zensiert - sie legteneinen Piepton über die Stelle, an der Klaus als «Schwein» bezeichnetwird. Der Prinzen-Titel «Bombe» wurde in Süddeutschland komplettboykottiert, weil er angeblich zur Gewalt aufruft und das Lied«Deutschland» sorgte für heftige Diskussionen über den Umgang mitdeutscher Identität. Bewusst provokativ angelegt? «Du kannst dichnicht hinsetzen und dir vornehmen, ein provokantes Lied zuschreiben», meint Künzel. Das gleiche gelte für Hits. «Wenn duanfängst, so darüber nachzudenken, das funktioniert nicht.»
Trotz zahlreicher Prinzen-Ohrwürmer - auf Platz Eins derHitparaden sind sie bisher weder mit einer Single noch mit einemAlbum gekommen. Doch das ist aus ihrer Sicht kein Manko. «Lieber dieewige Nummer Zwei», sagt Künzel und Sembdner bestätigt: «Es istbesser, nicht den Riesenhit zu landen, weil dann die Leute von direrwarten, dass du den Erfolg wiederholst.» Und so war es für dieMusiker auch kein Problem, dass sich ihre Platten zwischenzeitlichnicht so gut verkauften. «Mal geht es hoch, dann wieder runter»,erklärt Sembdner. «Hauptsache, du kämpfst für das, wofür duangetreten bist.» Und Künzel erläutert: «Wenn ich den Rockstar gebenkann, ist das toll, aber ich weiß ein paar Stunden später auchwieder, dass ich 'nur' der Tobias Künzel von den 'Prinzen' bin.»
Zwtl.: Auch abseits der Prinzen-Pfade musikalisch unterwegs
«Prinzen» sind die Bandmitglieder übrigens nicht immer:Krumbiegel hat bereits einige Soloalben veröffentlicht, Künzelspielt als Schlagzeuger der Combo «Final Stap» von Zeit zu ZeitGlam-Rock-Shows und hat in seiner Wahlheimat London mit «Ruff AsStone» eine weitere Band, in der er sich am Schlagzeug austobenkann. Sembdner hat mit «Da, wo du bist» vor ein paar Jahren ein sehrpersönliches Album vorgelegt, das sich mit Religion beschäftigt.«Jeder sucht sich mal ein Fenster, um durchzuatmen», sagt er.
Mit dem neuen Album «Es war nicht alles schlecht» soll nun wiederPrinzen-Geschichte fortgeschrieben werden. 19 Titel des Albums sindRemixe, bei denen die alten Gesangsspuren genommen und neuarrangiert wurden. «Wir haben den vorhandenen schönen Körper neueingekleidet», sagt Künzel. Die neuen Songs klingen nachdenklich,kritisch und kämpferisch. «Wir halten durch» versprechen die Musikerin einem Titel - auch nach 20 Jahren gemeinsamer Bandgeschichte. Undder Geschichte zum vierten neuen Titel, «Gabi und Klaus 2.0», wirdvielleicht zum nächsten Bandjubiläum noch ein Kapitel hinzugefügt.