«Die Feuerbraut»: Neues Heldinnenepos aus dem Hause Lorentz
München/dpa. - Seit das Münchner Ehe- und Autorenpaar Iny und Elmar Lorentz seine «Wanderhure» auf den Weg geschickt hat, wird jeder seiner deftigen historischen Romane von einer großen Leserschaft geradezu verschlungen.
Das jüngste «literarische Kind» des kreativen Paares, «Die Feuerbraut», hat ebenfalls in kurzer Zeit den Aufstieg in die Bestsellerlisten geschafft. Auch wenn die Geschichte selbst mit ihren Intrigen, Scharmützeln, Liebesszenen und bösen Machenschaften deutliche Parallelen zu vorangegangenen Werken aufweist - die historische Kulisse ist wieder einmal neu. Dieses Mal dient der Dreißigjährige Krieg im 17. Jahrhundert mit seinen verheerenden Folgen für die Bevölkerung als Folie, vor der sich das Schicksal einer jungen und wegen ihres Reichtums viel beneideten Heldin abspielt.
Auf der Flucht ins rettende Neuburg an der Donau wird der Flüchtlingstreck der Familie Irmelas von Hochberg von den Schweden überfallen. Die siebzehnjährige Irmela selbst überlebt und kann dank ihres außergewöhnlichen Hörvermögens auch die meisten Frauen der Gruppe rechtzeitig warnen, bevor die marodierenden Horden den Zug erreichen. Doch einige der geretteten Frauen streuen das Gerücht, Irmela sei eine Hexe. Schon allein wegen ihres stattlichen Erbes rotten sich die Bösewichte zusammen, um die Waise aus dem Verkehr zu ziehen. Allen voran der fanatische Prior Xaver von Lexenthal, der schon Irmelas Mutter als Hexe auf dem Scheiterhaufen brennen sehen wollte und Irmelas halbseidene Stiefgroßmutter Helene, die auf Kosten des Mädchens ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen versucht.
Natürlich geht die Geschichte gut aus, doch bevor die Leser aufatmen können, liegen 700 Seiten und etliche Abenteuer vor ihnen, die sie von einer Aufregung in die nächste stürzen lassen. Den Autoren, die unter dem Namen Iny Lorentz veröffentlichen, gelingt es, die unstete, von Umbruch und Unsicherheit geprägte Epoche des Dreißigjährigen Krieges anschaulich darzustellen. Mit ihrer unbekümmerten Bearbeitung historischer Stoffe und ihren von bösen Buben und intriganten Weibern umzingelten Heldinnen liegen die beiden offensichtlich goldrichtig. Auch wenn die Charaktere grob geschnitzt wirken und ihre Handlungen vorhersehbar sind - die gelungenen Unterhaltungsprodukte aus dem Hause Lorentz verkaufen sich bestens.
Iny Lorentz
Die Feuerbraut
Knaur Verlag, München
748 S., Euro 19,90
ISBN 978-3-4266-6241-0