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Deutsch Deutsch: Kleinod ist das schönste «bedrohte Wort»

11.06.2007, 07:25
Die bekannte kanadische Künstlerin Laura Kikauka hat die Plastik «Käseigel», frei interpretiert aus Glas, Kork, Silikon und Nudeln, als Unikat gestaltet (undatiertes Foto von 2007). Die Skulptur ist der Hauptpreis für das schönste bedrohte Wort der deutschen Sprache und wird dem Einsender des Wortes Kleinod verliehen. (Foto: dpa)
Die bekannte kanadische Künstlerin Laura Kikauka hat die Plastik «Käseigel», frei interpretiert aus Glas, Kork, Silikon und Nudeln, als Unikat gestaltet (undatiertes Foto von 2007). Die Skulptur ist der Hauptpreis für das schönste bedrohte Wort der deutschen Sprache und wird dem Einsender des Wortes Kleinod verliehen. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - «Das Wort steht für ein auf denersten Blick unscheinbares Ding, das jedoch einen hohen persönlichenWert haben kann», erklärte Autor Mrozek («Lexikon der bedrohtenWörter»). «Genauso ist es auch mit manchen Wörtern: Man muss zwei Malhinsehen, um ihre Schönheit oder die persönliche Bedeutung zuentdecken.» Der Hauptpreis - eine gläserne Skulptur mit dem ebenfallsselten gewordenen Namen Käseigel - geht an den Einsender desGewinner-Vorschlags Kleinod.

Ziel des Wettbewerbs war nach Mrozeks Angaben der kreative und«nicht ganz bierernste» Umgang mit der deutschen Sprache. Zahlreicheeinst gängige Wörter seien vom Aussterben bedroht und könnten schonder nächsten Generation nichts mehr sagen. Zum Wettbewerb waren rund3000 Vorschläge für den Titel des schönsten bedrohten Worteseingesandt worden.

Auf den zweiten Platz wählte die Jury, zu der auch dieösterreichische Schriftstellerin Eva Menasse und der Autor Jakob Heingehörten, das Adjektiv blümerant. Es bezeichnet den Zustand einesleichten Unwohlseins und leitet sich vom französischen «bleu mourant»(«sterbendes Blau») her. Der dritte Platz ging an den Dreikäsehoch -einen fast vergessenen Ausdruck für ein kleines Kind. Zu den weiterenprämierten Wörtern gehören Labsal, Augenstern, Lichtspielhaus sowiedas Adjektiv fernmündlich und das Verb bauchpinseln. Den zehntenPlatz belegte der Schlüpfer. Es sei ein durch und durch ehrlichesWort, das besser zu dem damit bezeichneten Kleidungsstück passe, alsModebegriffe wie Tanga oder Slip, hieß es in der Begründung der Jury.