Denkmalschutz Denkmalschutz: Walhalla wird bis 2012 für elf Millionen Euro saniert

Donaustauf/dpa. - Im Mai 2002 musste die riesige Freitreppe, die von der Walhallazur Donau führt, für die Besucher gesperrt werden. Eine Stützmauerunterhalb des Säulenbaus hatte sich um 14 Zentimeter geneigt. Dadurchdrohten Steinplatten auf die Besucher zu stürzen. In den Mauern imAußenbereich der Walhalla werden nun rund 2000 spezielle Stahlankerbefestigt. Die Treppe soll 2007 wieder halbseitig freigegeben werden.
Problem der Walhalla ist, dass der Tempel auf einem Unterbauthront und Wasser durch Ritzen in die Wände dringt. Rund um dasGebäude gibt es 2000 Quadratmeter Terrassen mit 25 Kilometern Fugen.Unter diesen Kalksteinplatten soll nun eine Lehmschicht eingebautwerden, damit die Feuchtigkeit abtransportiert wird. Später sollenauch das Dach und der Innenraum der Walhalla saniert werden.
Die Mengen an eindringendem Wasser waren laut Baudirektor Weberbeim Bau der Walhalla unterschätzt worden. Bereits zehn Jahre nachder Eröffnung war eine erste große Reparaturaktion erforderlich,seitdem wurden die Schäden nur noch einzeln behoben. Einegrundlegende Sanierung gab es seit 150 Jahren nicht.
Die Walhalla ist eines der bedeutendsten Nationaldenkmäler inDeutschland. Der Bayernkönig Ludwig I. ließ den Tempel imgriechischen Stil 1830 bis 1842 von dem Hofbaumeister Leo von Klenzeerrichten. In dem Bauwerk stehen 127 Büsten von historischenPersönlichkeiten. Im Abstand von mehreren Jahren werden neuePlastiken aufgestellt. Zuletzt wurden Büsten der WiderstandskämpferinSophie Scholl und des Komponisten Johannes Brahms enthüllt. Jährlichbesichtigen rund 150 000 Besucher die Ruhmeshalle.