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DDR-Geschichte DDR-Geschichte: Die geheime Spionagetechnik der Stasi

29.07.2008, 07:52

Erfurt/dpa. - Erstmals ist in Erfurt eine Ausstellung zurausgeklügelten Technik von Stasi-Spionen zu sehen. Auf 20 Schautafelnund mittels zahlreicher Originalexponate werde deutlich, wieheimtückisch die DDR-Staatssicherheit die Leute überwachte, sagte diestellvertretende Leiterin der Erfurter Außenstelle derStasiunterlagenbehörde, Oda Maertens. Die Wanderausstellung «Verdecktund getarnt. Technik und Methoden der geheimen Beobachtung» beginntan diesem Freitag (1. August) und ist bis zum 20. September zu sehen.

Mit der Technik der Stasi konnten etwa Transitwege überwacht undTelefone abgehört werden. Zusammengestellt wurde die Ausstellung inder Außenstelle Gera der Birthler-Behörde. Sie tourt seit 2004 durchDeutschland. Unter den Originalexponaten befinden sich etwa ein Schuhmit Versteck für Mikrofilme, eine Gießkanne mit eingebauterFotokamera oder verschiedene Wanzen. Zu sehen sein werde auch einEinbrecherset, mit dessen Hilfe sämtliche Türen geknackt werdenkonnten. «Heimlichen Wohnungsdurchsuchungen stand somit nichts imWeg», sagte Ausstellungsmacher Peter Grysko von der GeraerAußenstelle.

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) hatte in Berlin eineeigene Abteilung mit mehr als 1100 Mitarbeitern, in der dieSpionagetechnik hergestellt wurde. «Was die nicht selbst bauenkonnten, kauften sie für teures Geld im Ausland», sagte Grysko. Vonden ausgestellten Stücken hätten Wanzen und Kameras die größte Rollein der Spionagepraxis gespielt.

Dennoch nehme diese Form der Spionage im Vergleich zuSpitzelberichten und Briefkontrollen nur eine untergeordnete Rollebei der Informationsbeschaffung ein. «Deutlich wird jedoch, dass derStasi bei der Spionage jedes Mittel recht war», sagte Grysko.