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"Dahoam is Dahoam" "Dahoam is Dahoam": Dahoam beim BR mit Markus Söder

Von Holger Schmale 06.02.2015, 14:52
Markus Söder vor dem Heimatministerium in Nürnberg.
Markus Söder vor dem Heimatministerium in Nürnberg. dpa Lizenz

Ein sechsköpfiges Autorenteam schrieb die Szene, in der er mit seinem Dienstwagen auf einer bayerischen Landstraße liegen bleibt und von einer Metzgersfrau im schaukelnden Lieferwagen mitgenommen wird.

Wer die Szene unbefangen sieht, könnte auf die Idee einer Parodie kommen, so platt preist Söder im Dialog mit der Frau die Verdienste der CSU-Regierung an.

Aber im Bayerischen Rundfunk meint man so etwas ganz ernst. Und damit es wirklich viele anschauen, hatte Söder zuvor auch noch einen Auftritt in der BR-Regionalsendung Abendschau, in der ein Moderator sieben schleimige Minuten mit Söder über seinen Filmrolle plauderte.

Empörte Grüne

Das war den Grünen dann doch zu viel. „So ein dreistes Politiker-Placement“, schimpfte Fraktionschef Ludwig Hartman. „Da bleibt einem die Luft weg.“ Der BR wies die Kritik erst einmal in gewohnter Manier ab, bis der Intendant Ulrich Wilhelm wohl selbst einmal einen Blick in die Sendung warf und den Auftritt Söders als „problematisch“ befand. Politiker hätten in solchen Serien nichts verloren, ordnete er dann sinngemäß an.

Dazu muss man wissen, dass Wilhelm – wie könnte es beim BR auch anders sein - selber Mitglied der CSU ist. Freilich zählt Merkels früherer Regierungssprecher zu den feinsinnigeren Zeitgenossen, platte Propaganda war seine Sache noch nie. Das aber hat nun den Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer auf den Plan gerufen.

Seehofer beklagt sich

Nach Informationen des in München erscheinenden Magazins „Focus“ hat er sich in einem Brief an Wilhelm bitter beschwert, dass dieser alle Politiker ins Abseits stelle. „Ich komme mir da als Politiker vor wie ein infiziertes Geschöpf, mit dem keiner in Berührung kommen soll“, schrieb Seehofer. Politiker hätten solche TV-Auftritte als Werbung nicht nötig, viele hätten aber Freude daran. Wilhelm möge sie bittschön ernst nehmen und respektieren. Wie man Wilhelm kennt, wird ihn das nicht sehr beeidnrucken, CSU hin oder her.

Die Kollegen von der heute show im ZDF haben aber auch noch einen Vorschlag: Man möge den BR doch einfach umbenennen. In PR.