Comic Comic: Kinostart 25. September: «Till Eulenspiegel»

München/dpa. - Das Lebensmotto von Till Eulenspiegel lässt sich auf zwei Wörter reduzieren: «Mehr Spaß!». Wenn ein Riesenfest ansteht wie in Boomstadt, darf der Rotschopf nicht fehlen. Till verursacht bei der Geburtstagsfeier für König Rupert ein Chaos, amüsiert sich prächtig und handelt sich jede Menge Ärger ein. Als er sich schließlich zu seinem Großvater Marcus aufmacht, wird jedoch aus Spaß (zumindest kurzzeitig) Ernst: Der Magier Marcus ist verschwunden. Till muss seinen Großvater aus der Zauberwelt befreien. In dem Animationsfilm «Till Eulenspiegel» erzählt Eberhard Junkersdorf ein Märchen aus historischem Stoff, in dem auch Chipkarten, Röntgengeräte und Rapsongs ihren Platz finden.
Die Animation interessiere ihn besonders, sagte Produzent und Regisseur Junkersdorf der dpa. «Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.» Zweieinhalb Jahre hat er an dem Projekt gearbeitet, «Till Eugenspiegel» ist Junkersdorfs vierter Animationsstreifen. Als Produzent machte er sich vor allem mit Spielfilmen wie «Die Blechtrommel» (1979), «Homo Faber» (1991) und auch «Der Alte Affe Angst» (2003) einen Namen. Die Unterschiede zwischen Animation und Realfilm seien enorm, sagt Junkersdorf. Der Film müsse vorher im Kopf sein, um ihn später mit Animatoren umzusetzen. «Nachdrehen geht nicht», erklärt Junkersdorf. Das sei schlicht zu teuer.
«Till Eulenspiegel» hat nach Angaben des Produzenten 15 Millionen Euro gekostet. Als Sprecher gewann Junkersdorf Schauspieler wie Mario Adorf (Bürgermeister), Veronica Ferres (Nele) und Christian Tramitz (Cornelius). TV-Moderator Benedikt Weber lieh Till seine Stimme.
«Der Film hat keine Botschaft.» Junkersdorf wollte eine Geschichte erzählen über einen jungen Mann, der «agiert und nicht reagiert». Fürwahr bleibt Till nichts anderes übrig, als die Befreiung seines Opas in die Hand zu nehmen. Drei Aufgaben muss er auf Anweisung des Zauberspiegels erfüllen. An seiner Seite unterstützen den «Springinsfeld», wie er sich selbst nennt, die Eule Cornelius, der Bäckergeselle Lamme und die schöne Bürgermeistertochter Nele. Till hat sich - wie könnte es anders sein - sofort beim ersten Zusammentreffen in die selbstbewusste und mutige junge Frau verliebt.
Das Trio schlägt sich durch Wald und Feld, zieht im Drachenboot über den See und kämpft gegen eine Skelettarmee. Als Till auf den König trifft, tauscht er mit ihm für einen Tag die Rollen, damit Rupert sein Volk wirklich kennen lernen kann. Prompt landen beide im Kerker, durch eine Intrige des schönen Biests Katharina.
Viel Action also bis zum glücklichen Ende. «Die Geschichte aus der Vergangenheit muss entstaubt werden. Erst dann eröffnet sich die Möglichkeit, eine neue Geschichte um die Person herum zu gestalten und noch etwas dazu zu tun», sagt Junkersdorf. Er wagt die Mischung zwischen Alt und Neu, sowohl in Inhalt als auch bei der Musik. So lässt sich das Haus des Magiers nur mit Chipkarte öffnen und heißt das Kräftigungsmittel «Vitagra». Der Seher im Zauberspiegel gibt seine Anweisungen in Rap-Musik. Auf dem Marktplatz geht es um Arbeit und Steuern.
Kaum verwunderlich, dass in der dicht gepackten Geschichte Details bisweilen untergehen. Es sei eine Erzählung für die ganze Familie, erklärt Junkersdorf. Themen wie Arbeit und Steuern seien hoch aktuell. Und mehr Spaß im Leben der Bürger, den vermisst wohl nicht nur Till Eulenspiegel.
