Comic Comic: Frühere «Micky Maus»-Chefin Fuchs gestorben

Berlin/dpa. - Am gleichen Tag wurde auch bekannt, dass der Disney-KünstlerRomano Scarpa, der über 50 Jahre als Comic-Zeichner für die Micky-Maus-Hefte arbeitete, am vergangenen Samstag in Spanien im Alter von77 Jahren gestorben ist. Er hatte die Disney-Heftchenwelt durch neueSchöpfungen bereichert wie Atömchen und Gitta Gans.
Mit Erika Fuchs trauere der Verlag um «die grande dame des Comics,die sprachliche Wegbegleiterin ganzer Generationen, die inEntenhausen gleichermaßen beheimatet war wie in internationalerLiteratur und im deutschen Kulturgut», heißt es in einem Nachruf desVerlages. «Man kann gar nicht gebildet genug sein, um Comics zuübersetzen», sagte sie über ihre Arbeit mit den kurzenSprechblasentexten, zu der die promovierte Kunsthistorikerin baldnach dem Krieg eher zufällig kam und schließlich fast ein halbesJahrhundert dabei blieb.
Generationen von Jugendlichen wuchsen mit der Fuchs-Sprache auf.Sie schuf Ausdrücke wie «seufz», «zong» «grübel, grübel und studier!»oder Kultsprüche wie «Dem Ingeniör ist nichts zu schwör». Fuchs zogdabei alle Register der Umgangssprache von Klassiker-Zitaten bis zumTeenager-Slang.
Zitate deutscher Dichter und Denker, flotte Jugendsprache undgeschwollene Redensarten waren ihre Stilmittel, um die Comic-StadtEntenhausen («das Land, wo die Zitate blühen») für deutsche Lesersprachlich zu beleben. Fuchs befreite die Micky-Maus-Geschichtendamit von dem Vorurteil der verpönten «Peng-Krach-Bumm»-Sprache inden Comics, die die jungen Menschen «verblödeten», wie Kritiker langeZeit argwöhnten. Inzwischen gibt es selbst in den Feuilletonsangesehener überregionaler Tageszeitungen in Deutschland Anhänger vonEntenhausen und seinen Sprüchen, die oft klammheimlich in dieZeitungsseiten Eingang finden.