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Comeback von Caught in the Act Comeback von Caught in the Act: Rückkehr aus der Teenie-Rente

Von Steffen Könau 10.12.2014, 12:44
Die vier Mitglieder der Boyband Caught In The Act, Eloy de Jong, Baastian Ragas, Benjamin Boyce, und Lee Baxter (von links nach rechts) 1998 vor ihrem letzten gemeinsamen Konzert. (Archivbild)
Die vier Mitglieder der Boyband Caught In The Act, Eloy de Jong, Baastian Ragas, Benjamin Boyce, und Lee Baxter (von links nach rechts) 1998 vor ihrem letzten gemeinsamen Konzert. (Archivbild) dpa Lizenz

Halle (Saale) - Es war das Jahr, in dem  Jürgen Klinsmann „Fußballer des Jahres“ in England wurde, die deutsche Post von der Behörde zur Firma mutierte und die Ölplattform Brent Spar weltweite Proteste auslöste. Lee Baxter, Benjamin Boyce, Eloy de Jong und Bastiaan Ragas warteten schon seit drei Jahren auf den großen Durchbruch ihrer Boygroup Caught in the Act - zu deutsch so viel wie „Erwischt“.

Und hier kam er dann, in Dessau, wo die vier Jungen aus  Holland und England ein Konzert gaben, das zum Triumph wurde. Kreischende Teenager, entrückte Gesichter, Träume wurden wahr. Der Raketenstart in eine Karriere, die sich vor denen von  Take That, East 17 oder den Backstreet Boys nicht verstecken musste. Zwölfmal schafften es Cita, wie die  Fans ihre Lieblinge nannten, mit Songs wie „Love Is Everywhere“  in die Hitparade. Vor allem in Deutschland  jubelten ausverkaufte Hallen dem Quartett zu. Und in Deutschland war es vor allem Sachsen-Anhalt, wo ein treuer Anhang alljährlich zu den Auftritten ihrer Stars pilgerte.

Die bedankten sich auf ihre Weise, wenn auch unfreiwillig: Als der Hitbrunnen nicht mehr gar so freudig sprudelte, teilte  das Management den vier Sängern über Nacht mit, dass die Gruppe aufgelöst sei. Zum letzten Mal  versammelten sich kreischende Fans vor dem Magdeburger Plaza-Hotel, zum letzten Mal  standen Lee, Benjamin, Eloy und Bastiaan auf dem Freigelände an der Stadthalle Magdeburg zusammen auf der Bühne, energiegeladen und melodiös wie immer. Der Rest waren Tränen, Trauer und ein Gefühl von Verlust.

Solo-Karrieren überschaubar

Doch nichts ist für immer, wie die Pop-Geschichte lehrt, in der noch jede aufgelöste Band irgendwann mal ein Comeback gefeiert hat. Auch bei Cita könnte es jetzt soweit sein, wie  zwei ehemalige Bandmitglieder jetzt bestätigt haben. Zumindest der Brite Lee Baxter, der zuletzt in der  TV-Serie „Torchwood“ mitgespielt hatte,  und sein Ex-Kollege Eloy de Jong wünschen sich nichts sehnlicher als eine Wiedervereinigung. „Ich will das zu 100 Prozent“, verriet Lee Baxter. Er habe sogar den Weihnachtsmann gebeten, „dass auch Bastiaan ja sagt und wir vier uns 2015 zusammensetzen können.“

Verglichen mit der gemeinsamen Zeit sind die  Erfolge der vier Solo-Karrieren überschaubar geblieben. De Jong  hatte in Holland einen kleinen Hit und gewann in Deutschland das „Kochduell“, Schlagzeilen aber machte er nur, als er und sein Freund, der Ire Stephen Gately (Boyzone), sich  als erste Boygroup-Mitglieder als homosexuell outeten. Benjamin Boyce hatte vor zehn Jahren mit „Where Is Your Love“ einen kleinen Hit und gilt derzeit als Kandidat für das „Dschungelcamp“ im kommenden Jahr. Bastiaan Ragas hatte einige TV-Auftritte,spielte in Musicals mit und war ansonsten abgetaucht. Die alte Liebe der alten Fans aber glüht noch: Rund tausend haben inzwischen eine Petition unterzeichnet, in der die Band gebeten wird, ein Comeback zu wagen. Mit dabei sind natürlich auch Fans aus Weißandt-Gölzau, Halle und Magdeburg. (mz)