Comeback nach 5 Jahren: Comeback nach 5 Jahren: Adele kündigt neues Album an

Sonntagabend, in der Werbepause der britischen Casting-Show „The X Factor“: ein schwarzer Bildschirm, dann leuchtet in Blockschrift ein weißes „Hello“ auf, gefolgt von den Worten „it’s me“.

Hallo wer? So meldeten sich in Science-Fiction-Schockern der 80er Jahre Computer, die plötzlich das Bewusstsein erlangt hatten. Doch die Stimme, die ebenjene Worte zur ultraschlichten Werbung singt, lässt keinen Zweifel daran, welches „me“ sich hier ankündigt.

Sie gehört eindeutig Adele, der vielfachen Grammy-Gewinnerin, Englands größtem Sangesstar. Deren Erfolgsalbum „21“ liegt nun schon ein paar Jährchen zurück. Damals hatte sie eine schlimme Trennung im Alter von 21 von einem zehn Jahre älterem Partner musikalisch verarbeitet. Heute ist Adele 27, glücklich liiert und Mutter eines Sohnes, der am Montag seinen dritten Geburtstag gefeiert hat.

Doch das war in den zwanzig Werbesekunden, in denen Adele mit britischen Understatement ihr drittes Album angeteasert hat, nicht zu hören. Stattdessen: Moll-Akkorde und eine klagende Sängerin im Hallraum: „Hallo, ich bin‘s. Ich habe mich gefragt, ob du dich nach all diesen Jahren mit mir treffen willst, um noch einmal alles zu besprechen. Man sagt doch, die Zeit heilt deine Wunden. Aber ich bin noch lange nicht genesen“, so die sinngemäße Übersetzung der wenigen Songzeilen, nur 33 Worte sind es im englischen Original.

Glück ist keine Basis für gute Kunst. Und auch nicht, so scheint es, für einen guten Popsong. Obwohl: Hat nicht Beyoncé ein ganzes Album lang über Mutterfreuden und ehelichen Sex gesungen, ohne banal zu klingen? Doch Adele braucht das große Sehnen, den veredelten Schmerz.

Das neue Album, so munkelt man, soll am 20. November erscheinen. Ob es dann schlicht „27“ heißen wird? Oder „21 aufgewärmt“? Wahrscheinlich ist das nicht so wichtig. Bei Adeles Label XXL Recordings rechnet man so oder so mit einer halben Million verkaufter Tonträger allein in der ersten Woche.