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Brothers Keepers Brothers Keepers: HipHop gegen Rassismus

Von Mark Ludwig 26.04.2005, 14:18

Köln/dpa. - Mit ihrem Antirassismus-Song «Adriano (Letzte Warnung)» startete die Gruppe Brothers Keepers vor vier Jahren ihre Karriere. Jetzt will das Kölner HipHop-Projekt mit dem neuen Album «Am I My Brother's Keeper» seine musikalische Mission fortsetzen.

«Uns ist wichtig, dass wir sehr gute Songs machen, zugleich wollen wir aber unsere Gesellschaft und deren Politik kommentieren», sagt Adé Bantu, Kopf des 40-köpfigen Musiker-Kollektivs und Vereins Brothers Keepers, dem bekannte Musiker wie Xavier Naidoo, Samy Deluxe oder Afrob angehören.

Ihre Botschaft vermitteln die «Hüter ihrer Brüder» - so die Übersetzung des Bandnamens, der auf eine Passage der biblischen Kain und Abel-Geschichte verweist - in den 20 Tracks ihres neuen Albums in deutlichen Tönen. Im Mittelpunkt der Songs steht immer wieder das Leben der afro-deutschen Minderheit in Deutschland, der Kampf gegen den Rassismus und nicht zuletzt der Appell für ein verstärktes gesellschaftliches Engagement. «Es ist erschreckend zu sehen, dass viele Menschen heute so resigniert sind. Sie glauben nicht mehr daran, noch etwas ändern zu können», sagt Bantu.

So versucht Sänger Xavier Naidoo im Titelsong «Bereit» die Hörer wachzurütteln, wenn er singt «Wir sind bereit für diesen Weg, diese Ohnmacht tut so weh». In anderen Stücken wird in drastischen Bildern das Leid von Menschen in afrikanischen Bürgerkriegsländern geschildert. Der Rapper Blaise berichtet in «Ermias (Krieger)» von seinen «Schwestern, die ihre Kinder in ihren Armen verlieren, Kinder, die mit Maschinepistolen in den Armen marschieren».

Musikalisch setzen die Brothers Keepers bei ihrem Unterfangen auf Vielfalt. Ihren Stil nennen sie «Urban Music». «Ob Soul, HipHop oder Rock, es ist uns wichtig, verschiedenste Genres zu verbinden», sagt Bantu. So finden sich auf der Scheibe neben lässigen Reggaenummern, wie dem von den deutschen Reggae-Größen Gentleman, Seeed und Patrice eingespielten «Will we ever know», auch krachige Rocksongs wie «Bang Bang», das Such A Surge und Afrob beisteuerten.

Das neue Album «Am I My Brother's Keeper» ist nicht das einzige Projekt des Kölner Musikkollektivs. Ende Mai soll auch eine «Brothers Keepers»-Filmdokumentation in den Kinos anlaufen, die den Lebensweg von fünf Musikern der Gruppe beleuchtet.