Brings Weihnachtsshow Brings Weihnachtsshow: "Supejeile Zick" bleibt selbst mit Big Band aus

Köln - Die ersten Geschenke gab es für Brings schon , als noch kein Ton gesungen oder gespielt war. Noch vor dem ersten der beiden Weihnachtskonzerte mit 18 000 Fans in der Lanxess-Arena wurden Sänger Peter Brings und Co von Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher mit den „Sold out“-Award ausgezeichnet. Damit stehen sie in einer Reihen mit namhaften nationalen und internationalen Stars. Zu Recht. Denn wenn sich Brings auf ihr Kerngeschäft mit handgemachter kölscher Rockmusik beschränken, sind sie von der Musik und der Bühnenshow her einfach großartig. Mit den beiden Konzerten beweisen die Musiker einmal mehr, dass sie die beste Live-Kapelle in der gesamten Region sind.
Große Big-Band unterstützt Brings bei "Supejeilen Zick"
In schwarzen Anzügen mit weißen Hemden und Fliegen präsentierten sich Brings teilweise mit einer satten Big-Band im Rücken - mit den langjährigen Begleitmusikern Michael „Schnucki“ Theising-Tegeler (Posaune) und Christoph Titz (Trompete) sowie der Bläser-Sektion von Querbeat.
So wurde aus der „Supejeilen Zick“ eine wunderschöne Swing-Nummer und Hits wie „Halleluja“, „Sulang mer noch am lääve sin“ und der Kölsche Jung erhielten dich die Blasmusiker eine bislang unbekannte Dynamik. Das hatte Klasse, das hatte Stil. Auch Gitarrist Harry Alfter lief zu Hochform auf wenn er mal „Smoke on the water“ von Deep Purple und Gitarren-Legende Alvin Lee von Ten Years After zitierte oder mit eigenen Solo-Passagen brillierte. Da tobte die Halle. Auch bei Balladen wie „Plastikstään“ und „Willkumme in Kölle" oder Krachern wie „Polka“, „Jeck Yeah“ und dem neuen Titel „Besoffe vür Glück“ sprang der Funke gleich über.
Qualitätsverlust durch schlüpfrige Witze
Wenn die Musiker allerdings mit einigen Gehilfen – so der kölsche Schutzmann Jupp Menth und, wie in allen Vorjahren, Ilja Engel als Band-Oma – zu Laienspielschar werden, geht das nicht ohne Qualitätsverlust. Wenn der Schutzmann fürs Kiffen wirbt und die Oma hinter ihren verlorenen Unschuld her hechelt, ist das eine grenzwertig, das andere schlüpfrig, aber beides verzichtbar. Ebenso die Kuheuter-Suppe als Weinachtessen. So etwas gehört ins Dschungelcamp und nicht nach Kölle. Auch Witzchen auf Kosten von Kollegen wie den Marie-Luise Nikuta und den Räubern zündeten nicht. Recht gelungen wirkten dabei noch die Video-Einspielungen mit einer Zeitreise vom Jahr 1945 an – mit dem Köln-Besuch John F. Kennedy, dem weißen Wal im Rhein oder der Bettszene von John Lennon und Yoko Ono zu „Give Peace a Chance“.
Weihnachtsshow war kein Glanzstück
Doch alles in allem hat Regisseur Thomas Köller der seit Jahren auch bei der Stunksitzung Regie führt und von dort auch die Sand-Mal-Nummer eingebaut hatte, mit dem Drehbuch für die Rahmenhandlung nun wirklich kein Glanzstück hingelegt. Aber das scheint auch die Band gemerkt zu haben. Das Thema Weihnachts-Show ist erst einmal ausgereizt und wird im nächsten Jahr nicht fortgesetzt. Danach will man sehen.