Brigitte Mira Brigitte Mira: Durchbruch mit Fassbinders «Angst essen Seele auf»
Berlin/dpa. - Ihren Durchbruch als Charakterdarstellerin feierte sie 1973 in dem Film «Angst essen Seele auf» von Rainer Werner Fassbinder, in dem sie eine Putzfrau spielte, die sich in einen jüngeren farbigenGastarbeiter verliebt. Dafür erhielt sie den Bundesfilmpreis. MitFassbinder drehte sie 1980 auch «Berlin Alexanderplatz» und «LiliMarleen».
Als eine der drei «Damen vom Grill» wurde die geborene Hamburgerinden meisten Fernsehzuschauern als Typ der Ur-Berlinerin inDeutschland bekannt. Im Frühjahr 2000 war sie mit ihren PartnernHarald Juhnke und Günter Pfitzmann in der Fernsehkomödie «Einlasterhaftes Pärchen» zu sehen.
Außerdem war sie bis in die letzten Jahre mit ihren Kolleginnenund Freundinnen Helen Vita und Evelyn Künneke als «Drei alteSchachteln» mit einem Chansonprogramm auf Tournee. Sie überlebte ihrebeiden Freundinnen - Vita starb im Februar 2001, Künneke Ende April2001 im Alter von 79 Jahren.
Zuletzt spielte Mira wieder Theater und stand ab September 2000 im«Berliner Volkstheater Hansa» im Stadtteil Moabit als «DieBettelkönigin von Moabit» auf der Bühne, wenn auch manchmal vonSchwächeanfällen begleitet, wie zuletzt im Oktober vergangenenJahres, als sie die Proben zu den alljährlichen «Jedermann»-Festspielen im Berliner Dom abbrechen musste.
Als Soubrette sang sie nach dem Zweiten Weltkrieg in Ost- undWest-Berliner Theatern, spielte in Komödien und war auf der Leinwandzu sehen, später auch als quirlige «komische Alte» oder alsKabarettistin bei den «Insulanern». Die Berliner hatten sie bald inihr Herz geschlossen.