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Brandenburg Brandenburg: Bald wieder Mehl aus Sanssouci-Mühle

29.03.2003, 17:32
Ein Handwerker schraubt am Freitag (28.03.2003) an einem der Getrieberäder der historischen Mühle im Park Sanssouci in Potsdam. (Foto: dpa)
Ein Handwerker schraubt am Freitag (28.03.2003) an einem der Getrieberäder der historischen Mühle im Park Sanssouci in Potsdam. (Foto: dpa) dpa

Potsdam/dpa. - In der berühmten Windmühle des Potsdamer Schlossparkes Sanssouci soll künftig wieder Korn gemahlen werden. Das historische Gebäude, das nach der Zerstörung in den letzten Kriegstagen 1945 vor zehn Jahren wiederaufgebaut wurde, erhielt dazu in den vergangenen Monaten ein komplettes hölzernes Mahlwerk. Die Flügel wurden mit neuem Segeltuch versehen. Bei der geplanten Premiere am Samstag musste auf das Sanssouci-Mehl allerdings noch verzichtet werden: Es fehlte an Wind.

Die erste Mühle an dem Standort war eine brandenburgische Bockwindmühle, die lange vor dem heutigen Schloss existierte und 1790 durch eine holländische Bockwindmühle ersetzt wurde. Diese wurde ein halbes Jahrhundert später von Friedrich Wilhelm IV. erworben. Schon wenige Jahre danach musste der Betrieb wegen der aufkommenden Dampfmühlen-Konkurrenz eingestellt werden. Nach der Zerstörung im Krieg drehten sich die Flügel der rekonstruierten Mühle erstmals 1993 wieder, zum 1000-jährigen Jubiläum der Stadt Potsdam.

Bekannt wurde die Mühle neben dem 1745 bis 1747 errichteten Schloss vor allem durch die Legende über einen Konflikt zwischen Preußenkönig Friedrich II. (1712-1786) und dem damaligen Müller. Dieser soll mit dem Hinweis auf die Gerichtsbarkeit seine Enteignung durch den Herrscher abgewendet haben.