Bon Jovis «Lost Highway» auf DVD
Hamburg/dpa. - Seit fast einem Vierteljahrhundert sind sie im Geschäft, aber die Ehrungen reißen für Bon Jovi nicht ab. Demnächst kann sich die Truppe um Jon Bon Jovi auch einen Bambi, der ihnen für erstklassiges Songwriting in der Kategorie Musik International zugesprochen wurde, in die Vitrine stellen.
Ein Weihnachtsgeschenk gibt es mit der gerade erschienenen DVD «Lost Highway: The Concert» aber auch für alle Bon-Jovi-Fans. Normalerweise sind die Amerikaner in den Stadien dieser Welt zu Hause, wo sie Zehntausende in Ekstase versetzen. Für das «Lost Highway»-Konzert zogen sie aber den intimen Rahmen eines Chicagoer Clubs vor und erwählten sich ein Publikum von 400 Zuschauern.
Hymnische Balladen und energiegeladene Rock-Songs sind über die Jahre hinweg Bon Jovis Markenzeichen gewesen, die aber für das im Juni 2007 erschienene Album «Lost Highway» die Pferde sattelten, um mit Country-erprobten Instrumenten wie Mandoline, Fiddle und Steel-Guitar das wohl eigenartigste Album der Bandgeschichte aufzunehmen, das aber ungeachtet dessen auf Anhieb die Spitzen der Charts eroberte und mächtig dazu beitrug, dass die Band bis heute über 120 Millionen Alben verkauft hat. Jedes neue Album sei wie eine Lizenz zum Geldrucken, meinte einmal Jon Bon Jovi und hätte es nicht treffender ausdrücken können.
Wer schon alles ereicht hat, der gönnt sich auch den Luxus eines intimen Club-Konzertes, das Bon Jovi sichtlich Spaß gemacht hat. Stück für Stück spielten sie ihr zehntes Studio-Album «Lost Highway» nach, um den Auftritt am Ende noch mit ihren Hits «It's My Life», «Wanted Dead Or Alive» und «Who Says You Can't Go Home» zu würzen.
Allzu countryesk ging es aber bei dem Konzert nicht zu, auch wenn mit einem Saloon als Bühnendekoration das Drumherum stimmig war. Ansonsten alles wie gehabt: Verzückte Mädchen stehen am Bühnenrand und himmeln den smarten Jon Bon Jovi an, der sich zwischen den 15 Songs zudem als ziemlich charmanter Plauderer erweist.
Charmant auch die sechs aufs Wesentliche reduzierten Bonus-Songs (von Leonard Cohens «Halleluja» bis «Whole Lot Of Leavin'»), die unter dem Titel «Stripped - Raw & Real» Bon Jovi von der anrührenden Seite zeigen.
Nach dem intimen Chicago-Ausflug geht es für die «Lost Highway Tour 2008» dann aber wieder in die großen Arenen. Vorher (30.11.) aber erscheint noch mit «Till We Ain't Strangers Anymore» featuring Country-Lady LeAnn Rimes die dritte Singleauskopplung aus dem Erfolgsalbum.