Bon Jovi starten Europa-Tour
Gelsenkirchen/dpa. - Als der US-Rockstar Jon Bon Jovi den Titelsong zum Auftakt seiner gleichnamigen «Lost Highway»-Europa- Tournee anstimmt, hält es am Donnerstagabend in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen kaum einen Fan auf den Sitzen.
Mit einer technisch ausgefeilten Show versetzte der 46-Jährige die 40 000 Besucher in dem nicht ganz ausverkauften Stadion von der ersten Minute an in Hochstimmung.
Vor dem Hintergrund von Projektionen auf mehrere riesige Großbildleinwände präsentierte die gleichnamige Band mit ihrem Frontmann ein mehr als zweistündiges Programm. Nach dem Auftakt zur Europa-Tour in Gelsenkirchen präsentiert sich die Band in Deutschland noch in München (24.5.), Leipzig (25.5.), Hamburg (28.5.), Stuttgart (29.5.) und Frankfurt (3.6.).
Zum Auftakt des Konzerts hatte die Rockröhre Gianna Nannini im Vorprogramm noch einen schweren Stand. Mit einer lediglich knappen Bühnendekoration und ohne Übertragung auf die Videoleinwände mühte sich die italienische Sängerin in der riesigen Halle eine Dreiviertel-Stunde lang weitgehend vergeblich um die Zuhörergunst. Lediglich bei einigen Klassikern wie wie «Bello e impossibile» und «I maschi» kaum so etwas wie Stimmung auf. Die Sängerin verließ die Bühne schließlich ohne die angekündigten Zugaben.
Im Gegensatz dazu hatte Jon Bon Jovi das Publikum sofort im Griff. Seine vielfach weiblichen Fans kamen ebenso wie ihre männlichen Begleiter aus allen Altersstufen. Das Konzert mit vielen eingängigen Rocknummern und Herzschmerzballaden wurde für viele Mütter mit ihren Töchtern zum Familienereignis.
Auf den Klassiker «Bed of Roses» warteten die Fans allerdings vergeblich. Spätestens als der US-Star den Namen des Veranstaltungsorts «Gelsenkirchen» halbwegs fehlerfrei über die Lippen brachte, war ihm die Sympathie seiner Fans jedoch sicher.
Der mit seiner Jugendliebe verheiratete vierfache Vater gilt als Rockstar ohne Skandale. Der im US-amerikanischen New Jersey als Nachfahre sizilianischer Einwanderer geborene Bongiovi hatte seine Weltkarriere erst nach Umwegen unter anderem als Angestellter einer Imbisskette gestartet. 1983 änderte er die Schreibweise seines Namens in die amerikanisierte Form Bon Jovi.
Der bekennende Romantiker gilt als Umweltaktivist, der das Leben in Jet-Set-Hochburgen ablehnt und stets versucht, daran zu denken, die Klimaanlage auszuschalten und das Licht nicht ständig brennen zu lassen. «Ich stelle mich aber nicht hin und umarme Bäume, schließlich fliege ich im Privatjet», bekannte er Ende vergangenen Jahres in einem Interview mit dem Magazin «Playboy». Obwohl er eine Karriere als Politiker nicht ausschließt, will er der Musik weiter treubleiben.