Berliner Stadtschloss Berliner Stadtschloss: Architekt will kein «grobes Gebäude»

Berlin/dpa. - Was in den vergangenen Jahren in Berlin gebaut wurde, bezeichneteJohnson als «schauderhaft». Hitler, der Krieg und derwirtschaftliche Zusammenbruch hätten den Deutschen ihrSelbstvertrauen genommen, sagte er. «Keiner von ihnen spielt in derWeltliga der Architekten.»
In Berlin wollte am Mittwochnachmittag die Arbeitsgruppe«Historische Mitte Berlin» unter Vorsitz von KulturstaatsministerJulian Nida-Rümelin (SPD) ihre Arbeit aufnehmen. Geklärt werdensollen die Einzelheiten eines Nutzungs- und Finanzierungskonzeptsfür den etwa 670 Millionen Euro teuren Neubau auf dem Schlossplatzmit den barocken Fassaden des Hohenzollernschlosses. Für den Bauhatte sich am vergangenen Donnerstag der Bundestag mit deutlicherMehrheit ausgesprochen.
Nida-Rümelin geht davon aus, dass mit dem Schloss-Bau «theoretischschon 2004» begonnen werden könnte. Vermutlich werde es aber nochetwas länger dauern, sagte er im Berliner «Tagesspiegel»(Mittwochausgabe). «Aber ein von außen dem Schloss gleichendesGebäude wird es aller Voraussicht nach geben.»
Zur Gesamtfinanzierung des Projekts meinte der Staatsminister, inseinem Haushalt seien Mittel für ein Schloss nicht vorgesehen. «Siemüssen in den Bundeshaushalt des betreffenden Jahres eingestelltwerden, und darüber entscheidet das Parlament.» Er erwarte auch, dassdie Stadt Berlin keinen großen Anteil an der Finanzierung übernehmenkönne. Daher sei es ihm wichtig, dass das Land Berlin dieInstitutionen, die ins Schloss ziehen sollen, auch mitträgt. «Sonstmüssen wir neu überlegen.» Dazu gehören die Stiftung PreußischerKulturbesitz, die Zentral- und Landesbibliothek und die Humboldt-Universität.