Berliner Pergamon-Altar Berliner Pergamon-Altar: Türkei beharrt auf Rückgabe
Berlin/dpa. - Die Türkei beharrt auf der Rückgabe des BerlinerPergamon-Altars und der hethitischen Sphinx aus dem BerlinerVorderasiatischen Museum. Das bekräftigte der türkischeKulturstaatssekretär Fikret Üccan in einem Gespräch mit der in Berlinerscheinenden Tageszeitung «Die Welt» (Montagsausgabe). Die Gesprächedarüber dauerten an. «Wir führen hinter verschlossenen Türendiplomatische Verhandlungen», sagte der Politiker. Er hoffe, dasseines Tages «deutsche Demonstranten vor deutschen Museen die Rückgabedieser Kulturgüter an die Türkei fordern», meinte Üccan.
Eine Sprecherin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zu der dasPergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel gehört, sagte dazu amMontag der dpa, Gespräche über den Pergamon-Altar könnten nur aufRegierungsebene geführt werden. Über solche Kontakte in dieser Fragesei ihr gegenwärtig aber nichts bekannt. «Es gibt keine offiziellenRückgabeforderungen an uns», sagte sie. Über die Sphinx gebe esdagegen in der Tat Gespräche.
In der Vergangenheit war wiederholt von türkischer Seite dieRückgabe des Pergamon-Altars gefordert worden, unter anderem auch vomStadtrat der westtürkischen Stadt Bergama, wo das antike Pergamonlag. Der monumentale Altar mit seinem berühmten Fries, der zwischen180 und 160 vor Christus erbaut wurde, war Zeus und Athena gewidmetund galt in der Antike als eines der sieben Weltwunder. Er war 1880nach seiner Freilegung von deutschen Archäologen mit Erlaubnis vonOttoman Sultan Abdulhamid II. nach Berlin gebracht und dort auf derMuseumsinsel wiedererrichtet worden.