Berlinale-Gewinner 2014 Berlinale-Gewinner 2014: Asien räumt vier Bären ab

Berlin - Im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz hat am Samstagabend die Verleihung des Goldenen und der Silbernen Bären begonnen. Zu der Preiszeremonie zum Abschluss der 64. Internationalen Filmfestspiele Berlin sind rund 1600 Gäste gekommen. Der Goldene Bär der 64. Berlinale geht nach China. Die Jury der Internationalen Filmfestspiele Berlin zeichnete am Samstagabend den Krimi „Bai Ri Yan Huo“ (Schwarze Kohle, dünnes Eis) von Yinan Diao mit dem Hauptpreis des Festivals aus.
Die Deutschen holten einen Silbernen Bären in der Kategorie bestes Drehbuch: Die Geschwister Anna und Dietrich Brüggemann nahmen die Auszeichnung für das Drama „Kreuzweg“ entgegen. Ihr Film erzählt von einem 14-jährigen Mädchen, das der strengen katholischen Lehre der Pius-Bruderschaft folgt. „Kreuzweg“ erhielt außerdem den Preis der Ökumenischen Jury.
Folgend finden Sie die Gewinner des Abends:
„Bai Ri Yan Huo“ (Schwarze Kohle, dünnes Eis) von Yinan Diao (China).
„Grand Budapest Hotel“ von Wes Anderson (USA).
Richard Linklater für „Boyhood“ (USA).
Haru Kuroki in „Chiisai Ouchi“ (Das kleine Haus) von Yoji Yamada (Japan).
Fan Liao in „Bai Ri Yan Huo“ (Schwarze Kohle, dünnes Eis) von Yinan Diao (China).
Jian Zeng - Kamera in „Tui Na“ (Blinde Massage) von Ye Lou
Anna und Dietrich Brüggemann (Deutschland) für „Kreuzweg“
„Aimer, boire et chanter“ (Lieben, Trinken und Singen) von Alain Resnais (Frankreich)
„Tant qu'il nous reste des fusils à pompe“ (Solange uns Pumpguns bleiben) von Caroline Poggi und Jonathan Vinel
„Laborat“ von Guillaume Cailleau
„Güeros“ von Alonso Ruizpalacios
„Kreuzweg“ von Dietrich Brüggemann, „Calvary“ von John Michael McDonagh, „Sto spiti“ (At Home) von Athanasios Karanikolas
„Aimer, boire et chanter“ (Lieben, Trinken und Singen), „Hoje eu quero voltar sozinho“ (The Way He Looks) von Daniel Ribiero, „Forma“ von Ayumi Sakamoto
„Boyhood“ von Richard Linklater
„Kuzu“ (The Lamb) von Kutlug Ataman, „She's Lost Control“ von Anja Marquardt
„Blind“ von Eskil Vogt
„Intershop“ von Sandra Kaudelka, „274“ von Sebastian Mez
„Anderswo“ von Ester Amrami
„Das Museum“ von Johannes Holzhausen
„Cheol-ae-kum“ (A Dream of Iron) von Kelvin Kyung Kun Park, „Non-fiction Diary“ von Jung Yoon-suk
„Al midan“ („Der Platz“) von Jehane Noujaim
„We Come as Friends“ von Hubert Sauper
„Meine Mutter, ein Krieg und ich“ von Tamara Trampe und Johann Feindt
„Difret“ von Zeresenay Berhane Mehari, „Der Kreis“ von Stefan Haupt
„Boyhood“ von Richard Linklater
„Zamatoví teroristi“ (Velvet Terrorists) von Pavol Pekarcík, Ivan Ostrochovský und Peter Kerekes
„52 Tuesdays“ von Sophie Hyde
„Hoje eu quero voltar sozinho“ (The Way He Looks) von Daniel Ribeiro, „Der Kreis“ von Stefan Haupt, „Mondial 2010“ von Roy Dib
Emir Baigazin aus Kasachstan für „The Wounded Angel“
Bester Film „52 Tuesdays“ von Sophie Hyde
Bester Langfilm „Violet“ von Bas Devos
Bester Film: „Killa“ von Avinash Arun
Bester Langfilm: „Ciencias Naturales“ von Matías Lucchesi
Chinesische Filmemacher erhielten insgesamt drei der begehrten Bären: Der 40-jährige Fan Liao, Hauptdarsteller der im Stil des Film noir gedrehten Detektivstory „Bai Ri Yan Huo“, wurde auch als bester Schauspieler geehrt. Der Film um die Aufklärung mehrerer brutaler Morde ist ein düsteres Puzzle aus Liebe, Rache und sexueller Gier in einer Gesellschaft ohne Moral. Der Goldene Bär war zuletzt im Jahr 2007 mit „Tuyas Hochzeit“ von Wang Quan'an an einen chinesischen Film vergeben worden. Auch der Preis für die beste Kamera ging in diesem Jahr nach China: Jian Zeng erhielt den Preis für seine Bilder zu dem Drama „Tui Na“ (Blinde Massage).
Den Silbernen Bären als beste Schauspielerin erhielt im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz die 23-jährige Japanerin Haru Kuroki für ihre Rolle eines Dienstmädchens in „Chiisai Ouchi“ (Das kleine Haus) von Yoji Yamada. Mit der wichtigsten Festivaltrophäe für „Bai Ri Yan Huo“ entschied sich die Jury, in der auch der zweifache Oscar-Preisträger Christoph Waltz und „James Bond“-Produzentin Barbara Broccoli saßen, gegen den Favoriten von Publikum und Kritik.
Beste Regie für Publikumsliebling "Boyhood"
Erklärter Liebling der Festivalbesucher war Richard Linklaters Drama „Boyhood“. Der US-Amerikaner wurde für sein Langzeit-Spielfilmprojekt über einen Heranwachsenden aus Texas immerhin mit dem Preis für die beste Regie geehrt. Der Große Preis der Jury ging an Wes Andersons „Grand Budapest Hotel“. Die turbulente Komödie mit Stars wie Ralph Fiennes, Willem Dafoe und Tilda Swinton hatte das elftägige Festival eröffnet. Auch der 91-jährige französische Regie-Altmeister Alain Resnais bekam eine Ehrung. Seine Komödie „Aimer, boire et chanter“ (Lieben, Trinken und Singen) wurde mit dem Alfred-Bauer-Preis ausgezeichnet, benannt nach dem ersten Berlinale-Direktor. Durch die Gala führt Comedystar Anke Engelke. (dpa, AFP)
