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Berlin Berlin: Surreale Bilder-Welten

Von Claudia Stäuble 09.07.2008, 15:48
Die Kuratorin der Ausstellung «Surreale Welten», Julietta Scharf, posiert im Museum Scharf-Gerstenberg in Berlin vor dem Gemälde «Le triomphe de l'amour / fausse allegorie» des Malers und Bildhauers Max Ernst (1891-1976) von 1937. (Foto: ddp)
Die Kuratorin der Ausstellung «Surreale Welten», Julietta Scharf, posiert im Museum Scharf-Gerstenberg in Berlin vor dem Gemälde «Le triomphe de l'amour / fausse allegorie» des Malers und Bildhauers Max Ernst (1891-1976) von 1937. (Foto: ddp) ddp

Berlin/ddp. - Für Julietta Scharf ist es ein ganz besonderer Tag.Im alten Ägyptischen Museum in Berlin wird am Donnerstag unter dem Titel «Surreale Welten» die Sammlung Scharf-Gerstenberg mitüber 250 Werken surrealer und fantastischer Kunst eröffnet. «Ich binrundum zufrieden», sagt die Tochter des Sammlers Dieter Scharf.

Die Räumlichkeiten an der Schloßstraße 70 in Berlin-Charlottenburgseien eine «optimale Lösung». In Berlin habe Otto Gerstenberg, derGroßvater von Dieter Scharf, seine Gemälde- und Grafiksammlungbegründet. Sein Enkel habe die Sammlung mit seiner eigenen Kollektionweitergeführt.

Der Bezirk Charlottenburg erfahre durch das neue Museum eineAufwertung, meint Julietta Scharf. Mit der SammlungScharf-Gerstenberg könne sich das Quartier, das unter anderem dasMuseum Berggruen, die Abguss-Sammlung Antiker Plastik und dasBröhan-Museum beherbergt, besser präsentieren. «Berliner, die sichnoch an das alte Ägyptische Museum erinnern, werden hoffentlichpositiv überrascht sein», sagt Scharf.

Das Gebäudeensemble aus östlichem Stüler-Bau, Marstall, Mäuseturm,Remise und Sahure-Saal wird durch einen neuen gläsernen Anbau mitMuseumsshop und Café ergänzt. Dort befindet sich auch der Eingang.«Innen herrscht ebenfalls eine neue Atmosphäre», betont die53-Jährige. Der klassizistische Schnitt sei erhalten geblieben, habeaber einen «modernen Touch» bekommen. Die Räume seien heller undluftiger.

Gezeigt werden Gemälde, Skulpturen und Arbeiten auf Papier. AuchFilmvorführungen sind geplant. Das Spektrum der Künstler reicht vonFrancisco de Goya und Giovanni Battista Piranesi über Odilon Redon,Max Klinger, Paul Klee und Hans Bellmer bis Salvador Dalí, RenéMagritte, Max Ernst und Jean Dubuffet. «Es handelt sich um einegeschlossene Sammlung, in der einzelne Teile und Werkgruppen in Bezugzueinanderstehen», sagt Julietta Scharf. Daher wolle sie keineHöhepunkte benennen, diese müssten die Besucher für sich selbstauswählen.

Das neue Museum basiert auf einer Kooperation der Nationalgaleriemit der Sammlung Scharf-Gerstenberg. Der Dauerleihvertrag istzunächst auf zehn Jahre befristet. «Die Sammlung wird etwa ein Jahrin vollständiger Form hängen», sagt Scharf. Danach müssten einigeWerke wieder von der Wand genommen werden, weil sie zu empfindlichsind. Für die Zukunft wünscht sie sich kleinere oder größereSonderausstellungen.

Am ersten Publikumstag, dem 11. Juli, ist der Eintritt für alleBesucher frei.