Berlin Berlin: Denkzeichen zu Ehren Rosa Luxemburgs übergeben

Berlin/dpa. - Es wurde imZusammenhang mit der städtebaulichen Neugestaltung des Rosa-Luxemburg-Platzes realisiert und besteht aus bis zu sieben Meterlangen, auf Gehwegen und angrenzenden Fahrbahnen eingelassenenBetonstreifen. Darin sind mit Messingbuchstaben rund 60 ZitateLuxemburgs aus Artikeln, privaten Briefen und Schriften eingefasst.
«Nach der Überwindung der Mauer - die Heiner Müller einmal"Stalins Denkmal für Rosa Luxemburg" nannte - sind wir aufgefordert,die Erinnerung an Rosa Luxemburg zu erneuern», sagte KultursenatorThomas Flierl (Linkspartei) zur offiziellen Übergabe. «Und dies solleben hier passieren, denn die anderen Berliner Gedenkorte sindausschließlich mit ihrer Verhaftung, Ermordung bzw. Beerdigungverbunden.»
Der ideologische Streit um Luxemburg, «den Sozialdemokraten,demokratische Sozialisten, orthodoxe Kommunisten, antiautoritäre 68erim Westen, DDR-Funktionäre wie DDR-Bürgerrechtler mit den jeweilspassenden Zitaten führten», werde nicht entschieden und nichtfortgesetzt.
Der Konzeptkünstler Haacke, der auch durch die Erd-Installation«Der Bevölkerung» im Reichstagsgebäude bekannt ist, war als Siegeraus einem Wettbewerb zur Gestaltung des Denkzeichens hervorgegangen.Die Errichtung des Denkmals geht auf eine Bürgerinitiative zurück undwar Bestandteil der Koalitionsvereinbarung zwischen der Berliner SPDund der Linkspartei. Luxemburg (1870-1919) war Mitbegründerin desSpartakusbundes und der KPD und wurde von Freikorpsoffizierenermordet.