Baustart für Berliner "Einheitswippe" Baustart für Berliner "Einheitswippe": Nationaldenkmal soll 2021 endlich fertig sein

Berlin - Nach jahrelanger Verzögerung hat in Berlin der Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals begonnen. Auf dem Sockel des früheren Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals vor dem künftigen Humboldt Forum soll eine riesige begehbare Waage an die friedliche Wiedergewinnung der Deutschen Einheit erinnern.
Ursprünglich sollte das Denkmal zum 30. Jahrestag des Mauerfalls im November 2019 eröffnet werden. Der Termin scheiterte an Finanzierungsfragen. 2018 genehmigte der Haushaltsausschuss des Bundestages die notwendigen 17 Millionen Euro für das begehbare Werk „Bürger in Bewegung“ - Kritiker hatten es als „Einheitswippe“ bezeichnet.
Das Konzept des 50 mal 18 Meter großen Denkmals erklärt das Stuttgarter Architekturbüro Milla & Partner so: „Wie bei der friedlichen Revolution von 1989 müssen sich die Besucher verständigen und zu gemeinsamem Handeln entschließen, um etwas zu bewegen.“ Wenn sich auf einer Schalenhälfte mindestens 20 Personen mehr zusammenfinden als auf der anderen, werde sich die Schale sanft zu neigen beginnen. Das würde Perspektiven öffnen.
Die Errichtung des Bauwerks soll „unter normalen Umständen“ gegen Ende 2021 abgeschlossen sein. Der Bundestag hatte schon 2007 den Bau eines Denkmals beschlossen. Doch ein gescheiterter Wettbewerb, Meinungsverschiedenheiten im Siegerteam und Bedenken von Denkmal- und Tierschützern sorgten für Verzögerungen. (dpa)