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«!Avantgarden!» «!Avantgarden!»: Europäische Avantgarde-Kunst im Gropius-Bau

08.11.2002, 13:44

Berlin/dpa. - Europäische Avantgarde-Kunst der Jahre 1910 bis 1930 zeigt eine Schau im Berliner Martin-Gropius-Bau. Dabei stehen die verschiedenen avantgardistischen Kunstströmungen in Deutschland, Tschechien, Ungarn, Polen und Rumänien im Vordergrund. «Wir wollen einen neuen Zugang zu den zu Unrecht ins Abseits gedrängten Avantgarden Mitteleuropas schaffen», sagte Kurator Timothy O. Benson am Freitag. «Es war nicht eine Avantgarde, es waren viele Avantgarden.» Wegen des Kalten Krieges seien diese künstlerischen Entwicklungen jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten. Die Ausstellung «!Avantgarden! Kunst in Mitteleuropa 1910-1930» ist vom 10. November bis zum 9. Februar zu sehen.

   Ausgestellt sind rund 250 Exponate aus der Zeit des Expressionismus, Kubismus und Konstruktivismus. Darunter sind Gemälde, Skulpturen und Grafik, aber auch Zeitschriften, Möbel und Keramik. Die Schau zeigt vor allem, wie sich die Künstler in Städten wie Belgrad, Berlin, Krakau, Prag, Posen, Ljubljana, Dessau, Warschau und Weimar gegenseitig beeinflusst haben. Dazu sind auch Beispiele aus Film, Theater und Musik zu sehen und hören.

   In Deutschland war die Berliner Galerie «Der Sturm» eines der wichtigsten Zentren von künstlerischem Austausch. Die Tschechen Otokar Kubin und Antonin Prochazka sowie der Russe Alexander Archipenko wurden dort bereits von 1910 an ausgestellt. 1913 organisierte Galerie-Inhaber Herwarth Walden den «Ersten Deutschen Herbstsalon». Noch nie zuvor hatte es in Deutschland eine so international ausgerichtete Kunstschau gegeben. Die heutige «!Avantgarden!»-Ausstellung wurde vom Los Angeles County Museum of Art mit Leihgaben aus Europa und den USA zusammengestellt.