Auszeichnungen Auszeichnungen: Aus für «Deutschen Bücherpreis» in Leipzig

Leipzig/Frankfurt/Main/dpa. - Nach nur drei Jahren ist der«Deutsche Bücherpreis» bei der Leipziger Buchmesse Geschichte. Nachheftiger Kritik an der Verleihung bei einer vom MitteldeutschenRundfunk (MDR) produzierten Fernsehgala stellt der Börsenverein desDeutschen Buchhandels sein bisheriges Konzept ein, sagte SprecherinAnja zum Hingst am Donnerstag. Statt der Verleihung im März inLeipzig soll von 2005 an der «Deutsche Buchpreis» zur Eröffnung derFrankfurter Buchmesse im Oktober nur noch für einen Autor einesdeutschsprachigen Romans vergeben werden.
«Wir bedauern die Entscheidung», sagte Kulturbeigeordneter GeorgGirardet (SPD) der dpa. Es habe sich gezeigt, dass der Versuch, dasBuch in dieser Form einer größeren Öffentlichkeit näher zu bringen,nicht gelinge. «Die beiden Medien vertragen sich nicht miteinander.»Er sehe darin keinen Affront gegen die Messestadt. Die FrankfurterBuchmesse sei nun mal die einzig in Frage kommende Plattform mitgroßer Öffentlichkeit. «Wenn man nicht nur lokalpatriotisch denkt,kann man nicht viel sagen.» In der Sache sei es schade, aber derBörsenverein lasse die Leipziger Buchmesse nicht im Regen stehen.
Mit dem «Deutschen Buchpreis» will der Dachverband der Buchbranchekünftig den besten Roman des Jahres in deutscher Sprache auszeichnen.Der Preis ist mit insgesamt 37 500 Euro dotiert. Die fünfköpfige Jurywerde alle eingereichten Titel selbst prüfen, sagte zum Hingst. Der«Deutsche Buchpreis» werde künftig am Montag vor der Eröffnung derweltgrößten Buchmesse verliehen. Eine neue TV-Show sei definitivnicht geplant.
Der Bücherpreis in Leipzig war unter anderem wegen der nicht ganznachvollziehbaren Vorauswahl der Titel kritisiert worden. Auch die90-minütige Fernsehshow erntete keine guten Kritiken und hattezuletzt mit nur 270 000 Zuschauern miserable Quoten.